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Method Man – „The Meth Lab“ // Review

Method Man – „The Meth Lab“ // Review

The-Meth-Lab-Album
(Hanz On Music, Tommy Boy Entertainment/VÖ: 21.08.2015)

Bei der Suche nach positiven Aspekten am „A Better Tomorrow“ -Desaster des Wu-Tang Clan stolpert man zwangsweise über Method Man – schließlich war er es doch, der sich scheinbar als einer der wenigen auf dem sechsten Album des Clans nicht nur hörbar angestrengt, sondern sogar richtig gute Parts abgeliefert hat. Ein Tropfen auf dem heißen Stein, klar. Aber eben auch ein Zeichen, dass Method Man sein Feuer doch noch nicht ganz verloren hat. Und damit zugleich die beste Promo für sein neues Album „The Meth Lab“ lieferte, das zwar ursprünglich als Warm-Up-Mixtape für „Crystal Meth“ konzipiert wurde, dann aber doch Album-Ehren erhielt.

Warum sich Method Man für diese Strategie entschieden hat, erscheint jedoch schleierhaft. An einem kann es nämlich bestimmt nicht liegen: an der Qualität. Denn „The Meth Lab“ ist an Belanglosigkeit kaum zu überbieten. Method Mans Solo-Anstrengungen belaufen sich auf lediglich einen (!!!) Track, auf den restlichen teilt er sich mit Kapazundern wie Hanz On (der war vor einigen Jahren bei Ice Water und hat Joe Budden eine Ohrfeige verpasst, womit alle Karrierehöhepunkte schon aufgezählt sind), Streetlife oder Carlton Fisk das Mic, die einen fast die ganze Zeit über begleiten. Keine spaßige Begegnung.

Und weil’s anscheinend sowieso schon egal ist, werden noch irgendwelche C-Ware Beats von Pascal Zumaque gediggt, die ihr Ablaufdatum um mindestens ein Jahrzehnt überschritten haben. Obwohl: Diese Produktionen wären auch vor einem Jahrzehnt  ein Fall für den Mülleimer gewesen. Die Suche nach starken Momenten gestaltet sich wie die bekannte Suche nach der Nadel im Heuhafen – einzig die Kollabos mit Redman (wobei Langweiler Hanz On natürlich auch auf „Straight Gutta“ sein Unwesen treibt) und mit Inspectah Deck sowie Raekwon („The Purple Tape“ auf einem gewohnt passablen J57-Beat) wissen halbwegs zu gefallen. Der Rest lässt sich getrost durchskippen.

Natürlich hat Method Man auch bei seinen letzten Projekten den ein oder anderen unglücklichen Beat ausgewählt. Und auch nicht jeder Part war auf altem „Tical“ -Niveau, um es vorsichtig zu formulieren. Aber mit „The Meth Lab“ hat er eindrucksvoll gezeigt, wie ein Album klingt, das einem v-o-l-l-k-o-m-m-e-n egal ist. Hätte er „The Meth Lab“ als Free-Download-Mixtape veröffentlicht, ließe sich diese schaurige Vorstellung noch gerade so durchwinken. Als erstes Solo-Album (Lachkick, bei der Mogelpackung) nach neun Jahren fällt „The Meth Lab“ aber gnadenlos durch.

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1,5 von 5 Ananas