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ON TO THE NEXT ONE (44): Russ

ON TO THE NEXT ONE (44): Russ

„Move to the back. Russ is comin‘ trough now.“

russ

Für die Faulen: Als wäre Yelawolf am Strand groß geworden.
Aktuelles Release: Silence (DIEMON, 2014)
Für Fans von: Ab-Soul, Mac Miller, J. Cole, Chance The Rapper
Next Release:

Wie so oft, wenn man kein Gesicht zu einem Künstler hat und ihn das erste Mal hört, stellt man sich etwas ganz anderes vor. Ich habe mir Russ immer ein bisschen wie Chance The Rapper vorgestellt. Ein kleiner, lustiger Dude, der fröhlichen HipHop macht. Falsch. Er ist weiß und sieht ein bisschen wie eine Mischung aus Bones und Yelawolf aus. Nur deutlich netter.

Der 21-jährige Rapper und Sänger Russ ist Teil der DIEMON Crew aus Atlanta, was so viel bedeutet wie „Do It Everyday Music Or Nothing“). Die anderen Crew Mitglieder haben ebenfalls ein paar vielversprechende Tracks – man findet Bugus und John Anthony auch oft auf Liedern von Russ.

Russ ist Autodidakt was das Produzieren und die Instrumentalisierung betrifft. Er produziert auch fast ausnahmslos alle seiner eigenen Songs. Sein Talent trifft auf ein fantastisches Ohr für Samples. Viele Sachen sind mir ein bisschen zu sehr Strand-Mucke. Aber das kann man ja skippen.

The rewards of self belief have turned me into an addict
Girls cheatin‘ being hoes has turned me into a savage
Before I knew I was a prodigy i was still bringing havoc
And my musics for the movies, all my shits cinematic
Sometimes i feel insane sometimes my mind should be padded
I’m just fuckin‘ up my walls, But I still build a palace

Mittlerweile verzeichnet Russ sechs offizielle Alben und eine Hand voll Mixtapes in seinem Katalog. Und alles gibt es for free auf der DIEMON Website. Als erstes kam Apollo 13 und kurz danach Vacation: Die Produktionen sind hier noch relativ straight und HipHop-lastig. „Windowund Vacation Beachsind meine Song-Favoriten der beiden Tapes. Straight From The Limbo kam danach. Prinzipiell ein geiles Release mit geilen Beats. Aber die Produktion hat sich etwas verändert – dumpfer und nicht so klar wie davor. The Oneund Streetlightssind trotzdem schwer zu empfehlen.

Mit Pink Elephant verarbeitete er eine Trennung (eine der wohl etwas härteren Sorte). Der geniale Track „Goodbye“ leitet das Album großartig ein. Wobei mir Lieder wie We Should Burn All Togethernicht wirklich gefallen. Wenn man Ed Sheeran schon samplet, dann bitte nicht den kompletten Song. Da kann ich mir gleich das Original reinziehen. Aber das will ich ja nicht.

Sein letztes als Album deklariertes Werk Silence ist leider sehr in die electro-poppige Richtung abgedriftet. Aber ein paar richtig gute Rap-Parts gibt es trotzdem. „Latelyund I Can’t Liesind super. Aber der fetteste Track – und ich möchte behaupten, dass es prinzipiell wohl der beste von Russ ist – bleibt „Comin Thru’“. Damit schafft er bestimmt die ersten großen Schritte zum Durchbruch.

Russ hat eigentlich alles, was man braucht. Wenn er die Pop-Elemente runterschraubt und dafür etwas mehr Rap macht, bin ich zufrieden. Also pick ich mir weiterhin die besten Songs von den Alben und warte darauf, dass sich etwas tut.

Ach und zum Schluss noch: Das Beatles-Sample in „Murder Me“ ist fantastisch – man kann sich prinzipiell einfach mal durch die Russ Videos klicken. Er hat extrem viele.

Meine Lieblingstracks: Coming Thru’, Goodbye, Murder Me

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(by edHardygirl14)