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Die Tage des Café Leopolds sind gezählt. Wenn man an die unzähligen Shows, Partys und durchzechten Nächte denkt, wird einem schwer ums Herz. Doch es hat auch etwas Schönes: Mit letzten Bemühungen bäumt sich das Leopold auf und zeigt nochmal so richtig, warum es zu den wichtigsten Clubs in Wien gehört.
Die von der akuten Wärme beschlagenen Brillengläser lassen langsam den Blick auf ein angenehm gefülltes Leopold frei. Es ist schwierig einzuschätzen, wie viele Menschen für die noch eher als Geheimtipp geltende Paigey Cakey die mollige Wärme der Wohnung verlassen. Etwas konträr zum Timetable beginnen um 1 Uhr die drei Rapperinnen von Femme DMC – Dacid Go8lin, Samy und EC mit Countessa an den Decks. Femme DMC lässt sich als Initiative für die Förderung der Frauen im HipHop beschreiben, die in Form von Veranstaltungen für mehr Gender-Bewusstsein von Frauen für Menschen aller ethnischer Herkünfte und Gender-Zugehörigkeit ins Leben gerufen wurde. Das überraschende Set hat Höhen und Tiefen – wobei vor allem die Message im Vordergrund steht und ein Problem evident macht, das tief in unserer Gesellschaft verankert ist. Am Ende sticht vor allem der albanische Rap heraus, der auch ohne jegliche sprachliche Kenntnis unter die Haut geht.
Mit herzlichen Umarmungen wird Paigey Cakey empfangen und auch die Traube vor der Bühne ist zu einer ansehnlichen Crowd geworden. So akkurat wie ihr Scheitel spittet die Londonerin feinsten Grime in die Menge. Mit Tracks wie „Pattern“ und „Boyfriend“ kommt merklich Bewegung in die Menschen – und mit „Boogie“ erreichte ihr Set den ersten Höhepunkt. Und dann kam Sarah. Die blonde Beatboxerin aus dem Publikum weiß noch nicht so recht wie ihr geschieht, da steht sie schon mit Paigey auf der Bühne und pumpt eine Klimax ins Mic, die allen im Raum kurz den Atmen nimmt. So klein ihre Diskographie ist, so intensiv hat Pagey ihr Set auf ein Maximum gepimpt und überlässt DJ Jboony nach einer fulminanten Show ein zufriedenes Publikum.
Fazit: Eines stand klar im Mittelpunkt: Auch wenn Frauen im HipHop einen steinigeren Weg haben, gibt es viele Lichtblicke. Und vor allem fernab von Nicki Minaj und Konsorten bestreiten die kleineren Künstlerinnen das Battle – und Artists wie Angel Haze, Little Simz oder einfach Pagey Cakey sind aus einer anständigen Playlist nicht mehr wegzudenken. Eine facettenreiche Nacht, die bestimmt für jeden ein Highlight bereit gehalten hat und auch die Tränen ums Leopold sind sicher trocken getanzt worden. Dickes Shoutout an In Dada Social! Und alter, Sarah!
Fotos: Marlene Rosenthal
Text: edHardygirl14
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