Als er 1997 THE MESSAGE gründete, hatte er gar keine…
Eine bunte Schar von Hip Hop Jünger und Novizinnen kam gestern zur lang erwarteten Rap Messe Pharoahe Monchs zusammen – einem der letzten Hip Hop Prediger alter Größe, fernab jeglichen MTV Prologehabes. Rap mit Inhalt, Aussage und jede Menge Soul.
Das von der Loud Minority veranstaltete Konzert im WUK war gut gefüllt, wenngleich nicht zum bersten. Angenehm eigentlich, blieb doch genügend Platz um sich zu bewegen.
Zum Aufwärmen durften Frank Knitty und Illa J auf die Bretter, die ihre Auftritte dem dünnen, schwachen Sound anpassten. Anflüge von Playback-Raps bei Frank Knitty verbitterten eine in allen Belangen durchnitliche Rap Show, deren Protagonisten die Crowd mehr durch immer wieder kehrende J Dilla Verweise, als durch eine gute Show auf ihre Sache einzuschwören versuchten. An dieser Stelle kann die immer und immer wiederkehrende Dilla Heiligenverehrung in Frage gestellt werden. Da werden durchschnittliche Beats aus dem Kastel J.Dillas zu Fragmenten einer verklärten Heiligenverehren. Nicht falsch verstehen, Respekt wem Respekt gebührt. Aber wenn musikalische Restlverwertung und Freunschaftsverhältnisse plötzlich mehr Wertigkeit genießen als die eigene musikalische Leistung, so stinkt das nach billiger Effekthascherei. Zumal die oben genannten das nicht wirklich nötig hätten.
Gegen 23h bestiegt dann endlich der Mann des Abends die Bühne und vom ersten Moment an war der Niveauunterschied zwischen Vorband und Hauptact zu erkennen. Der anfänglich dünne WUK Sound – der leider über das gesamte Konzert nie berauschend satt war – wummerte plötzlich lauter über die in die Höhe gestreckten Arme hinweg und auch die Bühne, auf der sich Frank Knitty, Illa J, der Drummer und DJ Sepalot zuvor noch verloren, wirkte mit einem Mal klein und ausgefüllt. Der New Yorker MC vermochte vom ersten Ton weg zu überzeugen. Als wirklicher Gewinn erwies sich hierbei das Background-Duo bestehend aus eine weiblichen und männlichen Soulstimme, die den Refreins die nötige Tiefe verliehen. In weiterer Folge zelebrierte Pharoahe Monch in beeindruckender Manier mit einer soliden und souligen Rap Show ohne viele Schnörkel. Es gibt leider nur noch wenige dieser Art, die ohne viel Gehabe, alleine mit ihrer Ausstrahlung eine Bühne füllen können. Pharoahe Monch gehört definitiv zu dieser Gattung MC. Da wird man gerne wieder zum Messgänger.
Ein gelungener Konzert Sonntag.
(The Message| DS)
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Als er 1997 THE MESSAGE gründete, hatte er gar keine Ahnung, was da alles auf ihn zukommen würde. Als Fotograf überlässt er lieber Berufeneren das Schreiben. Dafür fragt er gerne nach. Nur in seltenen Fällen haut er selbst in die Tasten. Aber da muss schon viel passieren. Einfach lieber am Auslöser