Liebt deutschsprachigen Rap und Taylor McFerrin. In jeder freien Minute…
Was einen guten Popsong ausmacht? Yasmo überlegt kurz und zählt schließlich auf: nicht nur ein Loop, Eingängigkeit schön und gut, aber ein Aha-Moment sollte auch vorhanden sein. „Und die Qualität muss stimmen. Man merkt schnell, ob sich Musikschaffende etwas dabei denken, oder ob es dieselben drei Akkorde sind“, sagt die Musikerin hinsichtlich der neuen Videoauskopplung, die „Popsong“ heißt. Sie ist schon die zweite nach „Mach mach mach“ aus dem neuen und zweiten Album „Prekarkiat & Karat“ von Yasmo & die Klangkantine, das am 1. März über Ink Music erscheint. Bandmitglied und Komponist der Single, Ralph Mothwurf, fügt hinzu: „Ein guter Popsong soll den Hörer oder die Hörerin einladen hinzuhören, mitzufühlen und hängenzubleiben.“ Das Einzige, das wirklich gegeben sein müsse, sei, dass man sich der Gesamtheit des Songs kaum entziehen könne.
Neben der Frage nach dem perfekten Popsong gilt es auch herauszufinden, was die Rapperin über den aktuellen Pop denkt, wobei sie die Schere zwischen „artsy“ und plumem Pop immer größer werden sieht. „Damit meine ich eben nicht nur 16el-HiHat, Autotune und ein bisschen Neonfarben, sondern ein ästhetisches, musikalisches und inhaltliches Konzept dahinter. Aber ich will gar nicht so popkritisch klingen, ich liebe Popmusik, aber wie bei jeder Musikrichtung soll es halt auch gut gemacht sein“, sagt sie.
Aber die neue Single hat – entgegen vieler anderer popkultureller Nummern – auch einen gesellschaftskritischen Charakter. „Ich forder Solidarität“ rappt Yasmo und meint damit, dass Menschen sich mit Gruppen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt und ausgebeutet werden, solidarisieren sollten. „Selbst wenn ich nicht in der Position bin und mir meines Privilegs bewusst bin, habe ich trotzdem die Verantwortung, eine der größten Superkräfte der Menschheit, nämlich die Empathie, zu nutzen und mich mit anderen Leuten zu solidarisieren.“ Wenn sie beobachtet, wie Machtgefälle und Strukturen ausgenützt werden, um anhand von Unterdrückung für sich selbst zu schöpfen, dann wolle sie die Unterdrückung bekämpfen. „Und das tu ich, indem ich mich auf die Seite der Unterdrückten stelle“, sagt Yasmo. Die Grundaussage des Songs liegt für sie deshalb vor allem darin, dass die Bevölkerung trotz zunehmender Politikverdrossenheit nicht die Scheuklappen aufsetzt, sondern Verantwortung übernimmt und Gegenzeichen setzt, wie beispielsweise bei den wöchentlichen Donnerstagsdemonstrationen.
Für die Umsetzung des „Popsong“-Videos waren Yasmo & die Klangkantine im ZOOM Kindermuseum, um sich im dortigen Trickfilmstudio kreativ auszuüben. „Die Idee kam von Jakob Can, der auch unser letztes Video produziert hat, und sich erinnern konnte, dass er als Kind mal in dem Trickfilmstudio war und extrem viel Spaß hatte“, erzählt Yasmo, die heuer auch gemeinsam mit Mira Lu Kovacs von Schmieds Puls das Popfest kuratieren wird.
Yasmo & die Klangkantine live
Fr, 08.03.2019 » Salzburg » ARGEkultur
Mi, 13.03.2019 » Innsbruck » Treibhaus
Do, 14.03.2019 » Dornbirn » Spielboden
Fr, 15.03.2019 » München (DE) » Club Milla
Sa, 16.03.2019 » Linz » Posthof – Zeitkultur am Hafen
Di, 26.03.2019 » Wien » Porgy & Bess Jazz & Musicclub
Mi, 27.03.2019 » Graz » p.p.c.
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Liebt deutschsprachigen Rap und Taylor McFerrin. In jeder freien Minute verbessert sie, hievt Beistriche wieder auf ihren richtigen Platz und hält die ganze Bande mit liebevoller Strenge zusammen. Nach dem Dienst im KURIER-Newsroom hört sie dann eine Zugezogen-Maskulin-Platte zum Einschlafen.