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Sprich mit mir: Ein anderes UK-Projekt // News

Sprich mit mir: Ein anderes UK-Projekt // News

Keine Sprache haben – nicht teilnehmen können an den einfachsten Dingen des Lebens und dabei angeschaut werden, als wäre man kein Teil der Gesellschaft. Dieses Gefühl verbalisieren die Teilenhemer:innen dieses einzigartigen Projekts von Senseable Arts aus Deutschland. Nicht direkt, denn das können sie aufgrund ihrer Beeinträchtigungen nicht, sondern durch Unterstützung.
Moderne Technik und Technologien kombiniert mit einer weltweiten Krise legten den Grundstein für diesen Track, der Augen in eine Welt öffnet, wie man es wohl zuvor wenig kannte. Sprich mit mir ist ein bemerkenswerter Beitrag in der oft sehr monotonen Mainstream-HipHop-Kultur Deutschlands und darüber hinaus lehrreich für jeden von uns – ganz egal welche Art von Rap man mag oder ob man überhaupt auf Rap und HipHop steht.

Denn alle Teilnehmer:innen kommunizieren mit elektronischen Hilfsmitteln. Ihre Stimmen sind synthetisch. Und wie soll man damit rappen? An dieser Stelle kam Ulrich Beller aka DJ Caspa ins Spiel. Er ist DJ und Beatproduzent. Auch er hat sowas noch nie zuvor gemacht, fand aber gemeinsam mit Johannes Knott (Musiker und Videoproduzent) Wege, synthetische Sprache mit dem eigens von ihm produzierten Musikstück zu vereinen. 


Die Coronakrise traf die Kunst- und Kulturszene bekanntlich besonders hart. So auch die UK-Theatergruppe der Stiftung KBZO Weingarten. UK steht dabei für Unterstützte Kommunikation. In enger Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der UK-Theatergruppe haben sie also Mittel und Wege gesucht, um entgangene Auftritte, neu geplante und nicht verwirklichte Theaterstücke zu kompensieren. So kam es, dass sie die unterstützt kommunizierenden Teilnehmer der Theatergruppe, Texte über ihr Leben schreiben ließen. Auch die Eltern haben sich hierfür mit ihren Kindern ausgetauscht und ihre Belange, Ängste, Wünsche und Sorgen besprochen. Heraus kam ein buntes Portfolio aus Wünschen nach Anerkennung, Gleichstellung, der Wunsch nach Liebe und Sexualität, bis hin zur Fluchtbewältigung und das Gefühl des Angekommen-Seins in Deutschland eines syrischen Kindes mit einer schweren Körperbehinderung. Daniel Frirdich, Rapper von Extra Large und DLIA gab hilfreiche Text-Tipps.

Das Ganze findet dann final in einem Musikvideo seinen Output. Johannes Knott von der Firma CALL ME CONTENT aus Ravensburg nahm sich dieses Projekts an und führte Regie.
Dass die Teilnehmer:innen der UK-Theatergruppe Erfahrung beim “performen” haben, sieht man. Bemerkenswert auch der Special Guest, wie aus dem Pressetext zu entnehmen war: Markus Ewald, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Weingarten, der selbst durch einen schweren Unfall auf den Rollstuhl angewiesen ist.

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Projekte wie diese werden wohl leider nie den Eingang ist die Charts finden und sind auch nicht darauf ausgelegt, aber nichtsdestotrotz ein wichtiger Beitrag für eine diversere und offenere Gesellschaft. Vor allem in Zeiten wie diesen, in denen teils offen und unwidersprochen von großen Teilen der deutschen Rap-Öffentlichkeit Frauenverachtung, Homophobie und andere Spielarten von Rassismus artikuliert werden.