"The hardest thing to do is something that is close…
(Strange Music, VÖ: 30.7.2013)
Tech N9ne scheint nie zu schlafen, anders lässt sich die regelrechte Flut an Releases, die allerdings bisher immer überzeugen konnten, nicht erklären. Auch im deutschsprachigen Raum nahm man in letzter Zeit stärker Kenntnis vom Kansas City-Veteran, was besonders einer Tatsache geschuldet ist: Tech N9ne wird als amerikanisches Pendant von Kollegah, zumindest von der Generation Juliensblog (für alle anderen ist dieser Vergleich natürlich abwegig) propagiert, welche dir voller Überzeugung davon erzählt, auf wie vielen Silben sich Techs Lines reimen und wie krass seine Doubletimes sind. Egal, wie unsympathisch das auf einen wirkt: Punkto Technik wird man diesen Gestalten nicht widersprechen können, denn hier spielt der K.O.D. schon seit jeher in der Rap-Champions League. Nur bekamen viele lange Zeit nicht wirklich was davon mit, denn Aaron Yates bevorzugte es, im Underground eine riesige Fanbase aufzubauen (Technicians!) bevor es geraderaus Richtung Mainstream ging: All 6’s and 7’s mit Features von Lil Wayne und T-Pain war schon ein Vorbote, und Something Else steht dem in nichts nach.
Klarweise rappt Tech N9ne auch hier unglaublich souverän, die Instrumentals sitzen, doch man hat fast die ganze Platte hinweg den Eindruck, dass hier was fehlt: und zwar der Flavour vergangener Werke, wie etwa bei „Anghellic“. Alles erweckt einen ordentlichen und fehlerfreien, aber die meiste Zeit über eben auch einen langweiligen Eindruck. „Something Else“ wirkt wie ein Gemälde, welches mit einem Geodreieck gezeichnet wurde, steril und überordentlich. Zwar gibt es hier Ausnahmen wie das großartige „I’m Not A Saint“, in welchem Tech N9ne eine sehr intime Erklärung für diverse Fehlschläge abliefert, die Kritikerabrechnung „Fragile“ (tut mir leid, Jungs!), „Believe“ mit einer tollen Hook sowie die Doors-Kollabo „Strange Days“. Sonst berührt einen wirklich nicht viel, herausragende technische Leistungen (von Tech oder den vielen Featuregästen) hin oder her.
Fazit: „Something Else“ baut kontinuierlich darauf auf, was mit „All 6’s and 7’s“ begonnen wurde: Tech N9nes straighter Weg in Richtung Mainstream. Es sei ihm vergönnt, wenn er nun dick Kohle macht, aber musikalisch liefert er mit seinem neuen Werk nicht wirklich etwas ab, was man unbedingt hören muss.
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(thomki)
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