Radio-Afficionado. Von Deutschrap über französischen & britischen Rap und natürlich…
26 Grad und Sonnenschein in der Stadt, der Frühling ist da! Genauso heiß spielt es sich am Freitagabend im Flex ab, denn zu Gast sind „The Four Owls“. Das Aushängeschild des britischen Labels High Focus begibt sich mit neuem, mehr als hörenswerten Album im Gepäck in die Hauptstadt und überzeugt mit einer wahnsinnigen Bühnenpräsenz – sowie ihren fetten Tracks.
Den musikalischen Anfang macht das Projekt von Alligatorman & Selbstlaut, Broken Sequence. Mit Fozhowi als Back-up werden die ersten Gäste empfangen und der Saal füllt sich allmählich. Auch Drk Poet kommt für den letzten Track aus dem Backstage und die drei performen zum Abschluss ihrer Show „Trip No. 9“. Dem durchschnittlich recht jungen Publikum gefällt’s. Nach zwei Warm-up Tracks des britischen DJs ist es dann so weit: die Eulen setzen zum Angriff auf die Bühne an. Die Hände werden gehoben und die Vorgedrehten gezückt. „The Four Owls start taking flight!“. Was folgt ist ein Feuerwerk an Dopeness ohne viel Zwischengelaber. Es reicht lediglich ein „Vienna, make some noise“ zwischen den Tracks, um die Stimmung aufs Neue anzuheizen.
„HipHop is alive in Vienna“, und zwar richtig. Und auch wenn alteingesessene Heads und Puristen gerne über „zu“ junges Publikum bei diversen Shows meckern, so unterstreicht die Anwesenheit einer jüngeren Generation dieses Statement der Rapper. Zumindest während dieser Show tut der Altersschnitt von geschätzten 16 Jahren der guten Stimmung keinen Abbruch, sondern fördert sie. Ein paar High-Fives und ab zum nächsten Track. Die vier Briten spielen einen ausgeglichenen Mix zwischen alten und neuen Tracks. Wenn dann auch die ein oder andere Solo-Nummer zum Besten gegeben wird, feiert dies das Publikum frenetisch. Den lautesten Jubel bekommt – verdienterweise – Leaf Dog für Beats und Produktion des neuen Albums. Da sind wirklich unglaubliche Bretter dabei und die Owls beweisen, dass diese auch live super funktionieren. Kein Wunder: Die Crew – bestehend aus Fliptrix, Verb T, BVA und Leaf Dog – ist eine der wenigen, in der man jeden einzelnen MC auf seine eigene Art und Weise zu schätzen weiß und kaum Bevorzugungen möglich sind. Nach eineinhalb Stunden und derartiger Hitze, dass keiner der Rapper noch die Eulenmaske tragen will, endet ein mehr als gelungenes Konzert. Wieder ohne viel Bla Bla: „Vienna, you smashed it“.
(JM)
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Radio-Afficionado. Von Deutschrap über französischen & britischen Rap und natürlich Österrap. Außerdem Battle-Rap-Fanatiker und beherrscht die Beistrichregeln, nicht, besonders, gut.