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TTR Allstars kehren als „Chefpartie“ zurück: „Bleibt so“ // Video

TTR Allstars kehren als „Chefpartie“ zurück: „Bleibt so“ // Video

TTR Allstars
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Der Nachwuchs darf mitfeiern.

Ausgedehnte labelinterne Kollabos haben bei Tonträger Records Tradition. Bereits früh haben sich mehrere Mitglieder zur battleaffinen Formation Markante Handlungen zusammengeschlossen, darüber hinaus gab es das Projekt Die Unsichtbaren. Im Jahr 2007 kam es zu einer besonders umfangreichen Zusammenarbeit, an der sich fast alle beim Linzer Label aktiven Rapper, Produzenten und DJs beteiligt haben. Als TTR Allstars haben sie „Vü Z’Vü“ sowie „Kerkersessions Vol. 1“ veröffentlicht. In den späten 00er-Jahren beherbergte man eine ganze Armada an talentierten Mundart-Rappern. Tonträger Records war am Zenit angelangt, zählte unhinterfragt zu den bedeutendsten HipHop-Institutionen in Österreich. Neben dem Labelboss Flip und seinen Texta-Kollegen waren etwa auch Kroko Jack und BumBumKunst bei der Supergroup aktiv – kurze Zeit später kam es zum Bruch mit den beiden. Weiters dabei waren Kayo & Phekt, Die Antwort (BauXL & GC) sowie Brotlose Kunst. Auch Vertreter einer neuen Generation konnten sich zunehmend etablieren – junge Hupfer wie der Rapper Average sowie die Crews Hinterland und Da Staummtisch sorgten für vielversprechenden Nachwuchs im Label. Linzer Rap mit lyrischem Anspruch und überwiegend boombaplastigem Sound florierte. Noch, denn es sollten keine weiteren Frischlinge folgen, während immer mehr altbewährte Vertreter weggebrochen sind und die Relevanz des Labels spürbar abgenommen hat.

Folglich sieht der Roster der TTR Allstars zehn Jahre später stark verändert aus. Damalige Neulinge sind längst zu wesentlichen Bestandteilen aufgestiegen, daneben sind „nur“ noch Texta und Kayo vertreten. Insgesamt geben sich zehn Rapper und vier DJs die Ehre, die gemeinsam „den lange vermissten, guten alten Flavour wieder auf die Landkarte“ zurückbringen wollen. Lyricism, Wortwitz und samplebasierter Sound dürften demnach zentrale Bausteine des Albums „Chefpartie“ sein, das am 13. April erscheint – rechtzeitig zum 20-jährigen Jubiläum von Tonträger Records.

Nachdem bereits Anfang 2017 ein Video zu „Morgen“ erschienen ist, gibt es nun mit „Bleibt so“ einen weiteren Vorboten. Auf den Parts der von Flip produzierten Posse-Nummer wechseln sich die einzelnen Rapper (nur Akinyemi und Huckey fehlen) laufend ab. Viele Lines sind in Retrospektive gehalten, verweisen auf den Werdegang der Oberösterreicher, wobei Props an alte Kollegen inkludiert sind. Zu den Überraschungen zählen kurze Autotune-Ausflüge sowie ein Seitenhieb gegen Seiler & Sperr. Im Gegensatz zu den Raps wirken die Breakdance-Einlagen der gealterten Musiker im gut umgesetzten Video (bewusst) hölzern – die Kinder kriegen’s dafür besser hin.

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