Gelegentlich scheint es für SJR etwas schwer, die Titel ihrer Compilations und deren Inhalt in Einklang zu bringen. Bei keiner funktionieren das aber so klar wie bei der „Roots“-Serie. Tiefer spiritueller Roots-Reggae mit den klar definierten Inhalten von Roots & Culture und Reality & Consciousness. Davon sprechen schon die Titel: Jennifer Lara mit „A Change Is Gonna Come“, Winston Flames mit „In a
Armagideon“, Im and Count Ossie mit „So Long Rastafari Calling“ oder Larry Marshall mit „Better Must Come“. Realistische Bestandaufnahmen, unverzagte Hoffnung, erhebende Stimmen, universelle Liebe – der One-Drop-Gospel der Rastas. Tief dröhnende Drums, Perkussions und Bässe, Bläser, die das jüngste Gericht einläuten könnten, und stoisch skankende G
itarren – so wie auf „Musical Science“ vom Dub Specialist, Pseudonym von Sir Coxsone Dodd für selbst gemachte Dub-Versions. Aber auch DJs passen durchaus in diese schweren Spliffer, Dillingers „Babylon Fever“ oder Prince Jazzbos „Creation Skank“. 18 ganz große Songs, die kaum jemand zu Hause stehen haben wird.
Hans Grausgruber
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