Vergangenes Monat hat der deutsche MC CR7Z, mit bürgerlichen Namen Christoph Hess, seine EP „Hydra“ auf 58Muzik veröffentlicht. Nach dem ersten physischen Release des Rappers, dem Album „An7ma“, erschienen im Jänner 2013, folgte nun die EP als sein zweiter Streich.
Ein Jam in der Heimatstadt Rosenheim verhalf dem damals 15-jährigen Rapper zu einem immer dichter umwobenen Netz an Kontakten und Interaktionen in der Szene. Dennoch brauchte es relativ lange, bis er in der breiteren Masse Anklang fand. Obwohl seine Karriere von Alkoholexzessen geprägt war, legte er von Beginn an die Karten auf den Tisch und gewann dadurch an Fans. Die Text-Konzepte sind geprägt von den Entwicklungen und Erfahrungen, die CR7Z durchlebt hat. Seine Alben wirken durch ihre Authentizität, Emotion und die Verarbeitung von Identitätskrisen. Diese Inhalte spiegeln sich klar in der sieben Nummer langen EP Hydra wieder:
Die Beats sind synthetischer angelegt als die des Albums „An7ma“. Trotzdem ist der Sound weich, elastisch und harmonisch. Besonders der Track „Yuki“ besticht mit zerfallenen komplexen Beats – vielleicht sogar die besten der EP. Nachdem Liebeskummer und Trinkmanieren im Track „Lass mich gehen“ verbal diskutiert werden, behandelt CR7Z bei den Tracks „Siegeszug“ und „Sprung ins Blaue“ die oben angesprochenen Thematiken absolut stichfest: Er rappt eine harsche Sozialkritik an der Jugend, über die Verblödung in der Medienkultur, die Suche nach dem (inneren) Frieden und fragt nach dem richtigen Blickwinkel im Leben. Bei „Geboren zum Rappen“ kommt schlussendlich Absztrakkt zu Wort und leistet passend den lyrischen Beistand:
„Der Geist ist wie ein Affe
und hält sich fest an immer morscheren Ästen.
Ich lass mich von morgen nicht stressen
und anstatt zu versuchen Rekorde zu brechen,
habe ich einen Nusskuchen gebacken
und ihn mit einer Torte gegessen.
Die Liebe zum Beat,
zu enorm um zu messen.“
Seine Sprachspiele mit dem Alkohol kehren immer wieder und eine leicht depressive Stimmung prägt alle sieben Tracks. Man könnte es zwar als etwas monoton betrachten, trotzdem herrscht Aufbruchsstimmung: CR7Z zieht ein durchdachtes, feines Konzept in „Hydra“ klar durch. Das zeugt von seinen lyrischen Qualitäten und bringt dem Publikum gute Unterhaltung.
Video zu „Yuki“
[iframe_loader width=“560″ height=“315″ src=“//www.youtube.com/embed/fszC_DJqe-o“ frameborder=“0″](HB)
Ähnliche Posts
- L.A.R. – Geisteskrank EP
Nun hat Wien also auch einen Horrorcore Repräsentanten. Auf seinem Debüt lässt der polnische…
- Tako – No Doe EP
Bereits die auf dem Plattencover abgebildete Groschenmünze macht klar, dass es Tako aka DJ Takonedoe…
- Johvi – Hallo:Dri
Ein schottischer Single-Malt-Whisky – gewonnen aus einer einzigen Brennerei – benötigt mindestens zehn Jahre im Holzfass, um…