"The hardest thing to do is something that is close…
Fler macht wieder richtig Welle – nur nicht durch seine Musik, sondern, ganz 2014-like, durch ein Facebook-Statement. Als Antwort auf die Beleidigungen und Anfeindungen aus dem Banger Musik-Camp gedacht, entwickelte ein Posting des Rappers auf Grund des mehr als fragwürdigen Inhaltes eine gewisse Eigendynamik. Fler konstruiert in diesem einen Gegensatz zwischen „den Deutschen“ und den „Deutschen mit Migrationshintergrund“ und fordert letztere Gruppierung zu mehr Dankbarkeit auf. Die Reaktionen reichen von „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ über „Fler ist ein Nazi“ bis zu „lustigen“ Karottensprüchen. Doch was steckt wirklich hinter Flers Statement?
Es spricht ja irgendwie für sich: Wird über Deutschrapper 2014 gesprochen, hat dies meist etwas mit sozialen Medien zu tun. Deutschrap ohne Facebook, Twitter und co.? Eigentlich nicht mehr vorstellbar. Die Kids stehen nun mal drauf und wollen auch mit reichlich Content gefüttert werden. Nach dem Motto: Je krasser, desto besser. Fler als alter Medienprofi hat dies natürlich auch erkannt. Für sein, in zwei Monaten erscheinendes Album „Keiner kommt klar mit mir“ (nomen est omen) schmeisst er schon jetzt die Promomaschinerie an – folgerichtig mit einem Facebook-Statement. Ja, sogar ein geschriebenes Statement und keine der mittlerweile längst üblichen Videoansagen. Und was Fler zudem erkannt hat: Die „deutsche“ Karte zieht immer noch am besten. Vielleicht erhoffte er ähnliche Reaktionen wie 2005, als sein Debütalbum „Neue deutsche Welle“ mit einem abgeänderten Hitlerzitat („Am 1. Mai wird zurückgeschossen„) beworben wurde. Tja, der ganz große Orkan blieb diesmal zwar aus, ein Sturm trat trotzdem ein. Der Grund: Jener Fler, der noch vor einem Jahr darüber schwadronierte, in seinem Familienstammbaum einen türkischen Onkel und Opa vorweisen zu können, bezeichnet Rapper und Intimfeind Farid Bang auf Grund seines Migrationshintergrundes als „Gast“. Dem nicht genug, fordert er vom Deutschmarokkaner Dankbarkeit ein, waren es schließlich doch Flers Landsmänner, die Farids Familie einst mit offenen Armen aufgenommen haben.
„Außer, dass Du mit dieser Scheiße eine weitere Spaltung von Leuten provozierst, die eigentlich zusammenhalten sollten, hast Du gar nichts erreicht“ (Marcus Staiger)
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