Liebt deutschsprachigen Rap und Taylor McFerrin. In jeder freien Minute…
Überpünktlich betreten Die Orsons um 20 Uhr die Bühne – Verspätung wird keine geduldet, das Flex soll ein paar Stunden später bereits mit D’n’B-Fans der Future Beatz-Veranstaltung gefüllt sein. Bis da hin gibt’s aber noch ganz viiiiel Liebe. Kaas, mit Federhut, Liebesbekundungen auf seinem roten Pulli und Augenklappe in Herzform, präsentiert im Partnerlook mit Sängerin Jasmin Shakeri eine Solonummer – die modellgleiche Augenklappe gibt es übrigens auch am Merch-Stand zu kaufen. Die Luft knistert vor lauter Herzenswärme. Doch die Stimmung schlägt schlagartig um, als die ersten Töne von „Vodka Apfel Z“ erklingen. Die Menge kreischt, springt, die Viva Con Agua-Fahnen schwingen im Takt. Zwischen Mädchen mit Gerard-Turnbeutel tummelt sich auch Gerard selbst, den Maeckes in seiner Wien-Zeit kennen gelernt hat. Das Publikum, dessen Euphorie durch die sportliche Einlage geweckt wurde, erfreut sich an Zeilen wie „Hinterlass das Klo bitte so, wie du’s selber vorfinden magst“, die aus dem Song „Das Klo“ des neuen Orsons-Album „What’s goes“ entstammen. Tua begibt sich hierfür auch leicht vorgebeugt in die passende Position. „Nehmt Rücksicht!“, schreit Maeckes ins Mikrofon und fordert zum Pogen auf. So friedliebend hat man diese dem Punk entsprungene Tanzform noch nie gesehen. Die Live-Band, in der auch der stimmgewaltige Support-Act Tristan Brusch zur Gitarre greift, sowie DJ Jopes bieten die optimale musikalische Unterstützung. Diese wird kurz unterbrochen, als Maeckes auf das Video zu „Kim Kwang Seok“ hinweist, das vor fünf Jahren auf der anderen Seite des Donaukanals gedreht wurde.
„Da habe ich das erste Mal Bekanntschaft mit der Wiener Servicefreundlichkeit gemacht, dass man reinkommt und sich vom Gefühl her quasi entschuldigt, dass man da ist. Es war schon spät und die Kellnerin genervt, aber dann beim Rausgehen lässt sie noch Kurze springen, weil man ja so freundlich war. Ok krass, ihr Österreicher seid eigentlich ein geiles Volk“, erzählte Tua 2012 im Gespräch mit The Message über seinen damaligen Wien-Aufenthalt. Tua, der zwischen Keyboard, Talkbox und Mikrofon wechselt, wird für seinen Stevia-Sound umjubelt und läutet damit die Solo-Auftritte der vier Musiker ein. Die Sängerin liest mit Susi-Stimme in Herzblatt-Manier die Vorstellung der vier vor, Plan B trumpht mit dem Apfelschnitzschneider auf, den ein Großteil des Publikums kennt und feiert. Zwischen Songs aus dem neuen Album und dessen Vorgänger „Das Chaos und die Ordnung“ blödeln Die Orsons herum, Plan B bekommt eine Käse-Wurst-Platte geschenkt und Maeckes erzählt vom 80. Geburtstag seiner Großmutter, den er an diesem Tag gemeinsam mit ihr in der Weinviertler Gemeinde Hanfthal gefeiert hat. „Ich rede wie ein Piefke, aber ich komm aus Österreich“, kommentiert Maeckes seine niederösterreichischen Wurzeln. Auf der Bühne werden weiter Pirouetten gedreht, bei „Tornadowarnung“ die T-Shirts rotiert, als Zugabe die schon jetzt sommertaugliche Hitsingle „Schwung in die Kiste“ vorgetragen und zu ihrer Gabba-Nummer „Öl“ der Abschlusstanz vollzogen. Die Orsons sind jedes Mal wieder ein Fröhlichkeit verbreitender Haufen mit clubtauglichen Beats und ganz unterschiedlichem, energiegeladenem Publikum. Der Schwung ist im Flex angekommen.
Der nächste Tourblog aus Wien und München. Danke nochmal! War uns ein Fest. Heute in Berlin. Wer ist am Start???Tickets gibt es noch hier: http://chimperator-live.de/dates/261-die-orsons-tour-2015
Posted by Die Orsons on Donnerstag, 16. April 2015
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(JG)
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Liebt deutschsprachigen Rap und Taylor McFerrin. In jeder freien Minute verbessert sie, hievt Beistriche wieder auf ihren richtigen Platz und hält die ganze Bande mit liebevoller Strenge zusammen. Nach dem Dienst im KURIER-Newsroom hört sie dann eine Zugezogen-Maskulin-Platte zum Einschlafen.