Goldroger veröffentlicht mit „MK-Ultra“ bereits die vierte Videoauskopplung aus seinem Debütalbum „Avrakadavra“, produziert vom Duo Dienst & Schulter. Aufgenommen wurde es in der Sahara vom Kölner Künstlerkollektiv Minha Galera, welches auch schon das Video zu „Sieben Meilen“ filmte.
Minha Galera schaffen es, das Video mit dem Song abzustimmen und spielen mit dem Surrealen, filmen Szenen wie aus einem Salvador-Dali-Gemälde. Das an Rauchschwaden erinnernde Farbspiel zu Beginn entpuppt sich als Person, die über die Dünen auf einen Targi zurennt, ein männliches Mitglied der Tuareg, einem afrikanisches Wüstenvolk. Kurz bevor er diesen erreicht, ist jener jedoch verschwunden, im Wüstensand liegen nur noch seine Kleidung und eine Platte von Goldrogers Album. Die Person schlüpft in dessen Kleider, hält die Platte in die Sonne und übernimmt so die Rolle des Targi. Wie schon bei „Sgt. Pfeffer“ hat das Video einen Loop und endet mit der Anfangsszene.
Der Effekt, der für den bunten Darsteller sorgt, nennt sich Chromakey-Verfahren und funktioniert im Grunde mit demselben Prinzip wie eine Green-Box. Trägt der Akteur einen monochromen Ganzkörperanzug, in diesem Fall grün, kann später ein beliebiges Bild oder Video darübergelegt werden. Da sich der Effekt nicht nur auf den Anzug, sondern auf alle grünen Farbtöne überträgt, ist auch das Albumcover eingefärbt.
Leider verfilmen Minha Galera nicht den kompletten Song und mit dem MK Ultra-Video ist schon nach dem zweiten Verse Schluss. Aber dennoch, die feine Umsetzung des Chromakey-Effekts ist durchaus gelungen. Beachtliche Leistung.
Unser aktuelles Interview mit Goldroger gibt’s hier.
