Vor zwölf Jahren rappte grim104 (37) in „Frosch“ darüber, wie er mit Froschaugen das Dorfleben wahrnimmt – eine Idee, die er aus dem Buch „Der Nazi & der Friseur“ (1971) von Edgar Hilsenrath entnommen hatte. 2025 taucht wieder ein Frosch in einem grim-Song auf, diesmal aber in einem gänzlich anderen Kontext: In „Artist Dinner mit dem Crazy Frog“ geht es – ganz dem Titel gemäß – um ein Dinner mit dem einstigen Ringtone-Star: „An der Bar, der große Tisch, ich krieg einen Schock/Da sitzt der Chef und der PM und daneben sitzt der Crazy Frog“, heißt es darin.
Das Benehmen des Crazy Frog beim Artist Dinner ist unerhört, da er aber für gute Zahlen sorgt, werden die Eskapaden von seiner Business-Umgebung toleriert. Ein kafkaesker Song, dessen absurdes Setting ein wenig an Olli Banjos Eidechsen-Begegung in „Don’t Do Drugs“ (2007) erinnert. Zu hören ist auch die ein oder andere Spitze gegen momentan gehypte Indie- und Rap-Acts – unter anderem werden Jeremias, Ennio und Zartmann genannt.
Produziert wurde „Artist Dinner mit dem Crazy Frog“ von Silkersoft und Michael Czernicki; das Video zeigt grim104, wie der Crazy Frog ihn zu nächtlicher Stunde in den Würgegriff nimmt.
Wer ist der Crazy Frog?
Die Animationsfigur Crazy Frog, ein bläulicher Frosch mit Lederweste und Windschutzbrille sowie der Catchphrase „Rring ding ding ding baa baa“, war eine Ausgeburt der Klingelton-Ära in den 00er-Jahren. Mit dem Song „Axel F“, einer beschleunigten Version des gleichnamigen „Beverly Hills Cop“-Themes (1984) von Harold Faltermeyer, erreichte der Frosch Platz 1 in 23 Ländern – unter anderem in Großbritannien – und Doppelplatin in den USA.
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