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Johnny Mauser – Der Katze entkommen

Johnny Mauser – Der Katze entkommen

(Audiolith, Brokensilence/finetunes.net, VO: 26.04.2013)

Die politische Sozialisation und Themenschwerpunkte des Herrn Mauser sollten von Vornherein klar sein, bezeichnet sich selbiger doch als „Zeckenrapper“. Am meisten Aufsehen konnte das Audiolith-Signing bisher mit der Single „Flora bleibt“ gemeinsam im Verbund mit Kollegen Captain Gips sorgen, welcher Titel schließlich sogar von der BpjM indiziert wurde. Doch es wäre unfair, den Hamburger nur darauf zu reduzieren – schließlich zeigten seine bisherigen musikalischen Erzeugnisse, dass er das Handwerk als Rapper durchaus versteht und mit allerhand klugen und durchdachten Texten zum Nachdenken anregen kann. Soviel sei schon gesagt: selbiges gelingt auch auf „Der Katze entkommen“ des Öfteren.

Nach einem mit Vocalcuts und Scratches gespickten Intro und dem durchschnittlichen Track „Ich kann euch sehen“ liefert Johnny Mauser mit „Die Mauer“ das erste Highlight der Platte, auf welchem er gegen Patriotismus und Nationalstolz wettert, ein Thema, das im Laufe des Albums immer wieder aufgegriffen wird, wie etwa auf der ebenso geglückten Nummer „That’s The Way We Hate It“. Als herausragend können auch die Titel „Klein“ (ein Track über das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft), die Sprayer-Nummer „Tintenspucker“ und der Bonustrack „Augen brennen“ bezeichnet werden, auf denen sowohl Beat als auch Rapper eine besonders starken Eindruck hinterlassen. Die Produktionen bewegen sich generell auf einen hohem Niveau,  Johnny Mauser rappt stabil und weiß gekonnt zu flowen, die meiste Zeit kann er auch auf textlicher Basis überzeugen. Lediglich auf „Ablenkungsmanöver“ und „St.Pauli bis 0711“ wirken seine Lyrics etwas, im Vergleich zu anderen Titeln, belanglos, bei „Mauser macht Krach“ ist es hingegen besonders der nervige Beat, welcher stört.

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Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass „Der Katze entkommen“ durchaus zu gefallen weiß, einfach dadurch, weil das Gesamtprodukt, sprich Rapper, Beats (welche zum Großteil von Sublimbeats und Emphis stammen) sowie die Scratches, für die DJ Profile und Spion Y zuständig waren, passt. „Der Katze entkommen“ ist daher ein gutes Album abseits des Mainstreams, welches man sich durchaus anhören sollte. Gelungen.

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(thomki)