"The hardest thing to do is something that is close…
Telefonisch erreichte Max Herre ein Angebot, welches er nicht ausschlagen konnte: Nachdem Clueso ihm davon erzählte, für „Viva Con Agua“ nach Äthiopien zu reisen und dort auch einheimische Musiker treffen zu wollen, ließ Max Herre keine Zeit verstreichen, sondern entschied sich spontan, gemeinsam mit Samon Kawamura Clueso zu begleiten. Für Herre kein unbekanntes Terrain, führten seine Wege schon einige Male in den ostafrikanischen Staat – nicht selten spielte die Liebe zum Ethio-Jazz (kürzlich traf er auch Großmeister Mulatu Astatke) eine entscheidende Rolle. Der Aufenthalt für „Viva Con Agua“ ermöglichte ihm, karitative Tätigkeiten mit seinen beiden Leidenschaften, Musik und Laufen, zu verbinden.
Für letzteren Aspekt bietet sich Addis Abeba an wie kaum eine andere Stadt auf der Welt. Die zentral in Äthiopien gelegene Metropole, 1892 vom damaligen Kaiser von Äthiopien, Menelik II., „Addis Ababa“ (bedeutet übersetzt „Neue Blume“) getauft und zur Hauptstadt von Abessinien ernannt, ist eine Hochburg des Laufsports. Dieser Spirit beeinflusste auch Max Herre und Samon Kawamura, die ihre Kollabo mit Sinishaw den thematisch passenden Titel „Addis läuft“ gaben. Eingeleitet wird das Video, das neben Bildern des Transformationsprozesses der Stadt reichlich Impressionen vom Laufsport enthält (wie vom „Great Ethiopian Run“), mit einem Statement des ehemaligen äthiopischen Langstreckenläufers Haile Gebrselassie, so etwas wie der Michael Jordan der Leichtathletik.
Neben dem Track für „Viva Con Agua“ spielte Max Herre gemeinsam mit Clueso und der lokalen Größe Gash Abera Molla im Rahmen des Goethe-Instituts ein Konzert am Unicampus und arbeitete mit den Pianisten Samuel Yirga zusammen. Das neue Album des Stuttgarters soll schließlich eine tiefe Verwurzelung im Ethio-Jazz aufweisen, wofür „Addis läuft“ einen guten Vorgeschmack liefert. Abseits dessen engagierten sich Clueso und Max Herre für die stark wachsende Skateboard-Szene in Addis Abeba (kürzlich wurde der erste Skate-Park im Land eröffnet). Abgeschlossen wurde der Äthiopien-Aufenthalt durch ein Treffen mit Fußballer Neven Subotic, dessen Stiftung Projekte, wie den Bau von Brunnen und Sanitäranlagen, in Äthiopien durchführt. Für Max Herre aber bestimmt nicht die letzte Afrikareise: „Ich will auf jeden Fall wieder hierhinkommen und zwar so schnell wie möglich“, so der ehemalige Freundeskreis-Rapper gegenüber Deutsche Welle.
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