Liebt deutschsprachigen Rap und Taylor McFerrin. In jeder freien Minute…
In seinem ersten Dokumentarfilm erzählt der Linzer Produzent Kensee den Werdegang von einem der kontroversesten MCees des Landes. „Million ways to die, one way to Def“ dokumentiert die Anfänge eines sehr jungen und schon damals talentierten Felix, der bereits mit zwölf Jahren bei einem deutschen Festival mit Texta vor 30.000 Leuten aufgetreten ist (Foto). Auch die Familie kommt zu Wort und spricht über die musikalische Sozialisation und das Künstlertum an sich. Besonders hervorgehoben wird auch der Entstehungsprozess von Def Ills letztem Album namens „Reefa Mawdness„, welches vor einem Jahr releast wurde.
Im Zuge der Dokumentation haben wir dem Macher des Films ein paar Fragen gestellt. Ein ausführliches Interview über Kensees Debütalbum „Chameleon“ findet man auch auf themessagemagazine.at -auf Deutsch oder Polnisch.
Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, eine Dokumentation zu drehen?
Kensee: Angefangen hat alles damit, dass ich mein 5. Semester-Projekt für die Kunstuni in Linz machen musste. Da wir in unserer Studienrichtung die Freiheit genießen dürfen, mehr oder weniger zu entscheiden, was und wie wir es machen wollen, war es von Anfang an schon fast klar für mich, dass meine Arbeit eher musikbezogen sein wird. Da ich ja selbst als Produzent aktiv bin, mein Studium jedoch eher videobasiert ist, hat es sich so ergeben, dass ich beides oft miteinander verbinde. So entstanden in den letzten Jahren einige Musikvideos für eigene Nummern, aber auch für ein paar andere Artists. Mit der Doku wollte ich dann doch eher etwas Filmisches schaffen und mich vom Musikvideo so weit wie möglich wegbewegen, auch wenn der Film von einem Musikschaffenden erzählt.
Warum gerade eine Doku über Def Ill?
Der erste Plan war eigentlich eine Doku über den österreichischen HipHop zu machen. Was sich dann aber als etwas größenwahnsinnig herausstellte und auch meine Professoren rieten mir davon ab, worüber ich im Nachhinein ziemlich dankbar bin. Es wäre zwar möglich, aber halt innerhalb eines halben Jahres wäre das dann einfach schwer realisierbar gewesen. Vor allem da ich auch meistens alleine unterwegs war. Und da das mein erster Dokumentarfilm ist, habe ich das ganze vorher ehrlich gesagt auch etwas unterschätzt. Nach diesem Umdenken stellte ich mir nur mehr die Frage: Wer ist der markanteste Musiker/HipHop-Artist in der eigenen Stadt? Dass mir dann der Def in den Kopf kam war für mich selbstverständlich. Ich kannte ihn vorher schon, da wir gemeinsam auch schon an Tracks gebastelt haben, war ich auch öfters bei ihm zu Hause. Ansonsten sieht man sich in Linz eh immer wieder bei den ganzen Veranstaltungen. Die Treffen waren dann aber auch eher kurz und oberflächlich. Die Familie habe ich vorher auch höchstens gegrüßt, wusste aber davon, dass alle künstlerisch tätig sind. Das war sicher auch eine Motivation, in der Doku mehr auf die Familie einzugehen. Schlussendlich habe ich durch den Film alle etwas besser kennengelernt.
Welche Projekte kann man noch von dir erwarten?
Also im Moment konzentriere ich mich wieder mehr auf meine musikalischen Projekte. Im Jänner/Februar kommt ein Album mit dem Londoner Rapper Cobane, welches ich produziere und wo wir uns gerade in der Endphase befinden. Dazu gibt es selbstverständlich dann auch ein oder gleich mehrere Videos sowie hoffentlich auch eine kleine Österreich-Tour. Nebenbei arbeite ich auch an einer neuen Instrumental-Scheibe. 2014 wird auf jeden Fall ein spannendes Jahr. Bald kommt auch ein Video für Flips bald erscheinendes Producer-Album, welches wir sogar mit AG von DITC drehen dürften. Wird auf jeden Fall ein extrem dopes Album vom Flip. Ansonsten kann man noch sicher einige andere Projekte erwarten. Das bleibt aber erst mal streng geheim.
Def Ills neuestes Werk: „I gib nu imma kan Fick mit Bluat“, ein Mixtape mit Cover-Versionen, exklusiven Tracks, Tributes und Parodien, die in den letzten vier Jahren entstanden sind.
(JG)
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Liebt deutschsprachigen Rap und Taylor McFerrin. In jeder freien Minute verbessert sie, hievt Beistriche wieder auf ihren richtigen Platz und hält die ganze Bande mit liebevoller Strenge zusammen. Nach dem Dienst im KURIER-Newsroom hört sie dann eine Zugezogen-Maskulin-Platte zum Einschlafen.