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„Prophets of Rage“ – Viel Lärm um wenig?

„Prophets of Rage“ – Viel Lärm um wenig?

Einige Enttäuschung wird sich breitgemacht haben, als Billboard das Geheimnis lüftete. Nein, der mysteriöse Countdown auf einer neuen Bandpage von Rage Against the Machine –  im Internet schnell viral gehend und der Anhängerschaft die Hoffnung auf eine Reunion gebend – enthält nicht den ganz großen Clou, weiterhin ist kein Nachfolger von „Renegades“ in Sicht. Aber immerhin soll der Countdown auf die Gründung einer neuen Supergroup hinweisen. Der Name: „Prophets of Rage“. Die Protagonisten: Chuck D von Public Enemy, B-Real von Cypress Hill sowie Gitarrist Tom Morello, Bassist Tim Commerford und Drummer Brad Wilk von Rage Against the Machine. Klingt wie der Rap-Abklatsch von Audioslave, wo Commerford, Wilk und Morello Zack de la Rocha mit Soundgardens Chris Cornell ersetzten. Diesmal aber mit den Rappern Chuck D und B-Real als Aushilfe von Zack de la Rocha. Dessen seit 1995 (!) angekündigtes Rap-Album, auf dem Questlove, El-P, Trent Reznor oder DJ Shadow Beats beigesteuert haben sollen, weiterhin ohne Release-Date auskommen muss.

Zumindest neue Musik von der Supergroup wäre dem großen Aufruhr gerecht geworden. Geplant ist diese zunächst nicht, sondern nur Konzerte, auf denen die „Prophets of Rage“ Songs von Cypress Hill, Public Enemy und Rage Against the Machine spielen werden. Der Auftakt findet am 03. Juni in Los Angeles statt, eine folgende Sommertournee ist möglich.

Dennoch etwas ernüchternd. Ein kraftvolles politisches Statement in Form eines Albums von einer multiethnischen Gruppe, wie sie die „Prophets of Rage“ in dieser Konstellation nun einmal sind, wäre wünschenswert gewesen. Die Zeit böte sich dafür an. Ob mit ein paar Sommer-Gigs überhaupt eine Signalwirkung geschaffen werden kann, ist zu bezweifeln.