Von 12. bis 14. April ist das Volkstheater nicht nur Schauplatz für seine üblichen Bühnenstücke, sondern öffnet die Pforten exklusiv für das „Red Bull BC One Camp Austria“ . Im Zuge des Events finden drei Tage lang vermehrt Workshops zum Thema DJing, Breakdance und Streetdance statt. Das Highlight bildet die Cypher: Beim größten Breakdance-Battle des Jahres kämpfen acht B-Boys um den Sieg und die Möglichkeit, Österreich beim „Red Bull BC One World Final“ zu vertreten. Die Cypher ist lange davor bereits ausverkauft, der dazugehörige Live-Stream zählt rund 200.000 Aufrufe. Zur Einstimmung auf das Battle hat Red Bull Megaloh engagiert. Er gibt sich in seiner halbstündigen Show viel Mühe, das Publikum zu aktivieren. Bis auf ein paar Einzelne in den Rängen bleiben aber alle sitzen. Ein Umstand, den Megaloh mit Aussagen wie „Was ist das für ein Publikum, das ist HipHop, zum Bouncen muss man stehen!“ kommentiert. Erst beim letzten Song „Wer hat die Hitze“ schafft er es, dass das gesamte Volkstheater (nach mehrmaliger Aufforderung!) steht.
Hosts des Abends sind Mario Bee und Manuel Pölzl aka Da Bürgermasta. Nach einem kurzen Recap des Vorjahres startet auch der Live-Stream. Die Hosts fordern die Zuschauer*innen zu Hause und vor Ort dazu auf, mit dem Namen des persönlichen Lieblings-B-Boys zu kommentieren. So wird später vor dem endgültigen Finale der „Publikumsliebling“ gekürt. Einen Titel, den der B-Boy Mogli tragen wird – darüber sei Da Bürgermasta besonders stolz, Mogli habe nämlich bei ihm „gelernt“. Nach einer schnellen Vorstellung der Judges (Roxrite, B-Girl AT, Menno) beginnen auch schon die Battles vom Viertelfinale.
Battle 1: Harlekin vs. Rock’N’Roli
Jeder B-Boy hat zwei Runden, um die Judges zu überzeugen. Harlekin und Rock’N’Roli setzen hauptsächlich auf „Old School“, mit den klassischen Breakdance-Elementen bestehend aus „Toprocks“-Schritten, „6-Step“ und „Air-Flair“, bei dem man, auf den Händen stehend, um die eigene Achse rotiert. Obwohl sie sich in ihrem Style sehr ähneln, geht Harlekin doch als klarer Sieger hervor.
Battle 2: Jaekwon vs. Mogli
Richtige Flips kommen dann bei Jakewon vs Mogli zum Einsatz. Die beiden starten so stark ins Battle, dass Bee ein „Wow! Is this already the final?“ ausrutscht. Beim letzten Move von Jaekwon kontert Mogli noch schnell mit einem „Hollow Back“ – was ihm vielleicht auch etwas zum Sieg verhilft.
Battle 3: Valo vs. Avatar Joe
Das Besondere am dritten Battle: Valo und Avatar Joe sind beides Wiener. Die beiden tragen zwar keinen Revierkampf aus, führen sich aber bei Weitem mehr vor als die anderen. Eigentlich auch ein wichtiger Part beim Battle. Vom Tanzstil auch wieder ähnlich, holt sich Valo aber den Einzug ins Halbfinale.
Battle 4: The Wolfer vs. Cicov
Erst bei diesem Battle unterscheiden sich die Styles der Kontrahenten enorm. The Wolfer hat aber bereits eine enorme Fangemeinde hinter sich, sein Auftritt wird von lautem Wolfgeheul begleitet. Cicov schindet Eindruck mit seinen spielerisch aussehenden Tempiwechsel, mit der Technik und der Leichtfüßigkeit von Wolfer kann er aber nicht mithalten.
Finale Duo-Battle
Auf das Viertelfinale folgt ein schneller Szenenwechsel: neuer DJ, neue Judges. Die Juror*innen, Farah, Niki und Franky Dee, kommen einzeln auf die Bühne und stellen sich selbst mit einem kurzen Freestyle vor. Auch das Geschlechterverhältnis hat sich nun umgekehrt, besteht die Jury jetzt aus zwei Frauen und einem Mann. Das Finale vom vorhergehenden Duo-Battle startet, zwei B-Girls treten gegen zwei B-Boys an, der Tanzstil wechselt von Breakdance auf Streetdance. Die Jury stimmt nach insgesamt vier Runden für die B-Boys. Die Gewinner erhalten nicht nur einen Rucksack voll mit Snipes-Produkten, sondern auch einen fixen Spot beim 10. „Flavourama“-Battle in Salzburg. Die Reaktionen des Publikums sind eindeutig, sie hätten das B-Girl-Duo in die „Mozartstadt“ geschickt.
Finale Cypher
Die Cypher wechselt wieder auf den „alten“ DJ und die „alte“ Jury. Im Halbfinale setzen sich jeweils Harlekin und The Wolfer durch. Und vor dem endgültigen Finale beweisen auch die Juror*innen in einem Freestyle, was genau sie zu ebenjenen Entscheidungsträgern macht. Menno zeigt, dass er sich zu Recht zweifacher „BC One“-Sieger nennen kann. Wolfer und Harlekin liefern mit ihrem Battle einen krönenden Abschluss. Besonders bei Wolfers abrupten Handstand-Freeze ertönt große Begeisterung beim Publikum. Harlekin kann damit zwar grundsätzlich mithalten, führt die Moves aber nicht ganz so sauber und fließend aus. The Wolfer gewinnt mit allem drei Jury-Stimmen und wird somit Österreich beim „BC One Final“ vertreten.
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