"The hardest thing to do is something that is close…
Saul Williams gehört zweifelsfrei zu den beeindruckendsten Künstler der Gegenwart. Musik, (Slam) Poetry, Literatur oder Schauspielerei: Auf all diesen unterschiedlichen Feldern treibt sich Williams rum. Und liefert dabei stets Höchstleistungen ab; auch wenn kommerziell nicht immer alles so klappt wie erhofft (v.a. das 2014er 2Pac-Musical „Holla If Ya Hear Me“ floppte auf ganzer Linie). Für den 18. September steht der Release eines neuen Albums mit dem aussagekräftigen Titel „MartyrLoserKing“ an – und hierfür hat er sich einiges vorgenommen: „My goal with MartyrLoserKing was to skim global issues, throw them into my drum machine and see what polyrhythms formed.“ Ein Vorhaben, bei dessen Umsetzung die Meisten wohl gnadenlos scheitern würden.
Aber Saul Williams scheint dieser Herausforderung gewachsen zu sein, stellt er doch schon seit Jahren seine Kompetenz bei unterschiedlichen politischen Fragestellungen unter Beweis. So auch auf der ersten Videoauskopplung „Burundi„, eine sichtlich kluge Wahl. Das ostafrikanische Land findet im Track dabei auf folgende Weise Erwähnung: „Factories in China, Coltan from the Congo/Smuggled to Burundi, hid it in a bongo“. Die aktuelle politische Entwicklung in Burundi, ein Staat, der sich unmittelbar vor dem Ausbruch eines Bürgerkrieges befindet (nachdem Präsident Pierre Nkurunziza beschlossen hat, es mit der Verfassung nicht mehr so genau zu nehmen), konnte von Saul Williams in der Entstehungszeit des Tracks nicht mal erahnt werden, wie er selbst erzählt: „Never did I imagine that the release of Burundi, the first song recorded for the album, would coincide with democratic unrest in Burundi as their president attempts to re-write their constitution to run for a 3rd term. My hope is that this song & songs like it give the protesters the fuel they need to overcome over-militarized police & power hungry politicians.“ Dem kann man sich nur anschließen. Als Feature tritt auf „Burundi“ Warpaint-Sängerin Emily Kokal in Erscheinung, das ausdrucksstarke Video wurde vom ruandischen Regisseur Kivu Ruhorahoza gedreht.
Als Produzent für „MartyrLoserKing“ engagierte Willliams übrigens Justin Warfield, eine Hälfte der Darkwave-Band „She Wants Revenge„. Auch eine interessante Wahl.
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(thomki)
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