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T-Ser spricht sich aus // Video

T-Ser spricht sich aus // Video

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T-Ser über den Dächern der Stadt.

Als seine sehr gesellschaftskritische EP „Austrophobie“ 2013 erschien, wurde T-Ser nicht nur von uns als „Hoffnungsträger des österreichischen Raps“ bezeichnet. Der internationale Durchbruch kam jedoch erst vor einigen Monaten mit seinem Cover von Miami Yacines „Kokaina“, das mittlerweile über eine halbe Million Mal geklickt und in sämtlichen deutschen HipHop-Medien gehypt wurde. Paradoxerweise wurde er dabei immer wieder als Newcomer bezeichnet – was ihm und seiner Arbeit eigentlich nicht gerecht wird. Auch wenn er mit der Trap–Schiene näher am Zeitgeist rappt, scheint die Suche nach dem eigenen Sound noch nicht ganz abgeschlossen zu sein – wobei ihm sein Können eigentlich alle Türen offenhält. In seinem neuen Video zu „Affirmative Action“ spricht der Salzburger wieder ernstere Themen an – und zwar über den Beat des gleichnamigen Tracks von Nas. Abgerundet wird die Nummer mit Cuts von DJ Chrisfader.

„Real zu sein killt mein‘ Hype, doch fake zu sein, killt mein‘ Vibe // ich hab‘ zu lange für die Scheiße hier geackert, also schieb kein‘ Neid, es ist typisch, sie seh’n Erfolg, doch keiner sieht deinen Fleiß“

Neben der retrospektiven Betrachtung der eigenen Karriere, befasst T-Ser sich im Laufe des Tracks außerdem immer wieder mit Rassismen und Beleidigungen, die ihm im Laufe seines Lebens aufgrund seiner Hautfarbe entgegengebracht wurden. Eine Problematik, die weit mehr als eine gewonnene Bundespräsidentschaft der Liberalen verlangt, denn nicht nur T-Ser weiß, dass Rassismus in Österreich salonfähiger denn je ist. Der Track vermittelt ein weiteres Mal die Vielseitigkeit des Salzburgers und zeigt auch denjenigen, die mit dem Sound von und nach der „Trapped In The System„-EP nicht ganz warm werden konnten, dass T-Ser immer noch einer der fähigsten und relevantesten Rapper ist, die wir derzeit in Österreich haben.