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The Message Mixtape #10 „Cuts & Cats“ (Special Guest: Nimo)

The Message Mixtape #10 „Cuts & Cats“ (Special Guest: Nimo)

Wir beschäftigen uns ja doch recht viel mit Musik bei The Message. Deswegen haben wir uns überlegt, monatlich ein digitales Mixtape für euch zu erstellen. Alle Redaktionsmitglieder tragen mit zwei Songs dazu bei, dass das Tape ein ordentliches Brett mit ganz unterschiedlichen Perlen wird. Warum wir die Tracks so heiß finden, begründen wir mit ein, zwei Sätzen.

SPECIAL GUEST: Nimo

nimo
by Marlene Rosenthal

„Ich habe mit Handyvideos angefangen“ lautet die Überschrift unseres Interviews mit Nimo – in derselben Woche erschien das Video zu seinem Hit „Bitter“. Schon damals hat man gemerkt, der Junge ist etwas Besonderes: Eine angenehme Prise Verrücktheit trifft auf einen speziellen, persönlichen Flow, gepaart mit enormen textlichen Skills. Mit dem Signing bei 385i und der Unterstützung von Hanybal sowie Celo & Abdi machte sich Nimo mit dem Mixtape „Habeebeee“ mit einem lauten Kanll in der Deutschrap-Szene bemerkbar. Deux deux neuf ma ville!

THE MESSAGE MIXTAPE #10 – „Cuts & Cats

by Marlene Rosenthal

Tracklist:

1. Nimo – Dunya (prod. Sott)
2. Haftbefehl – Wie die Tränen meiner Mutter
3. Hanybal – Is mir egal (prod. KD-Beatz)
4. MZ – Les princes ft. Nekfeu (Thomas André & Ekynoxx)
5. Lunchbox – Steckenpferd (feat. Karäil)
6. Chris Isaak – Wicked Game
7. Prezident – Fressfeind (prod. Jay Baez)
8. Guante & Big Cats – Greed
9. Leisure – Got It Bad
10. The Plantlife – Time Traveller
11. PRhyme – Mode II feat. Logic (prod. DJ Premier)
12. The Doppelgangaz – Ain’t Sh*t Either
13. Haiyti aka Robbery – Quadro (prod. AsadJohn)
14. Too Much Trouble – Fugitives On The Run (prod. Crazy C, Prince Johnny C, Big Boss)
15. Rapsody – The Man ft. Heather Victoria (prod. Eric G)
16. Celo & Abdi – Durchsuchungsbefehl ft. SSIO (prod. M3)
17. ABRA – Roses
18. Bones – HeartagramAdios
19. Samiyam – Dartgun
20. JA:KOVA – fouronefour
21. Otis Junior & Dr. Dundiff – The 1
22. Bluestaeb – Guanaco
23. Audio88 & Yassin & Retrogott – Gäste WC (Hulk Hodn RMX)
24. Spark Master Tape – Livin‘ Lavish

Nimo

1. Nimo – Dunya (prod. Sott)
2. Haftbefehl – Wie die Tränen meiner Mutter
Immer wenn ich beide Tracks höre, versetzen sie mich bildlich in eine bestimmte Phase meines Lebens zurück.

Helen Aksakalli

3. Hanybal – Is mir egal (prod. KD-Beatz)
H zu dem A ist auf jeden Fall Superstar! #Jaman #babaflowamigo #ichliebekoalabären #ismiregal

4. MZ – Les princes ft. Nekfeu
„La musique est sombre, le négro vient du fond / La musique est sombre, le blanco vient du fond“ – Nach etwa zwei Wochen erreichte der Track „Les princes“ mehr als drei Millionen Aufrufe. Die Flows der MCs, die für den Track zusammenarbeiteten, ergänzen sich perfekt für den von Thomas André & Ekynoxx produzierten Beat.

Julia Gschmeidler

5. Lunchbox – Steckenpferd (feat. Karäil)
Leider das erste und letzte Release der beiden Salzburger von Lunchbox. Produzent dyzma und MC rac haben ihr Debütwerk damals mit einem gemeinsamen Track mit Duzz-Down-San-Kollegen Karäil ausklingen lassen, der Song ist eine Hommage an die goldenen Zeiten der HipHop-Bewegung. Sehr schade, dass das Steckenpferd HipHop bei den beiden wieder im Stall verschwunden ist.

6. Chris Isaak – Wicked Game
Neulich im Schikaneder. Die beiden DJs versuchen wohl mit dem frühen 90er-Jahre-Klassiker die Sperrstunde einzuläuten. Funktioniert definitiv nicht. Das Video zum Song, in dem sich Sänger Chris Isaak mit Model Helena Christensen über den Sandstrand wälzt, hat sämtliche Preise eingestreift, vom Track selber gibt es unzählige Coverversionen – von R.E.M. bis HIM und Trentemoller. Das Original bleibt jedoch ungeschlagen.

Simon Huber

7. Prezident – Fressfeind (prod. Jay Baez)
Prezident gibt sich, trotz der vergleichsweise kommerziellen Promo um sein neues Album, gewohnt bescheiden und nihilistisch – auch auf Freetracks mit mehr zitierenswerten Lines, als hier Platz zur Verfügung steht. Wie bereits in der Jahresvorschau angesprochen, wird es – für mich – schwierig, das Prezident-Album dieses Jahr in irgendeiner Weise zu toppen. Nachdem ich lange zwischen „Schierlingspintchen“ aus dem zuvor veröffentlichten Mixtape und quasi allen Tracks des Albums geschwankt habe, fällt meine Wahl am Ende doch auf „Fressfeind“. Selten wurde die hiesige Szene so stilecht zerlegt und, auch wenn es ihn persönlich wahrscheinlich am wenigsten juckt, sei ihm Platz 13 der deutschen Albumcharts vergönnt. Props auch an Jay Baez für die Beats auf dem Album!

8. Guante & Big Cats – Greed
Lieblingstrack anno irgendwas, dann in Vergessenheit geraten, kürzlich dank Bandcamp wiederentdeckt, da Guante Anfang März anscheinend, nach Jahren der Abstinenz, mal wieder etwas Neues releast hat. „Post-Post-Race“ – diesmal mit Beats von Katrah-Quey statt mit Big Cats, lyrisch jedoch auf gewohnt hohem Niveau, thematisch „about race, racism, and solidarity, featuring multiple voices and perspectives, all attempting to have a deeper, more nuanced, more critical dialogue than we generally get to have about those issues.“

Daniel Shaked

9. Leisure – Got It Bad
Okay, ich gebe es zu: Ich habe ein Faible für 80ies-Soul und die Soundwelten von Sade. Aber bei diesem Artwork würde ich glatt darüberblättern. Das wäre fatal. Denn hinter diesem Kitsch verbirgt sich rohes Gold – Leisure aus Neuseeland spielen dieses Spiel zur Perfektion. Zeitgemäßer Sound, kitschiges Artwork und selbst Pigeons & Planes schlägt diesen Song für ein Feature mit Ghostface vor. 

10. The Plantlife – Time Traveller
Was wäre wenn – ein musikalischer Blick über die Schultern der wichtigsten Protagonisten des Raps. Super Zeitreise des Trios aus Kalifornien, das leider viel zu wenig Aufmerksamkeit erlangte. 

Simon Nowak

11. PRhyme – Mode II feat. Logic (prod. DJ Premier)
Als Runningback der Seattle Seahawks spielte Marshawn Lynch aka „Beast Mode“ bis vor etwa einem Jahr in einer eigenen Liga. Der bullige Spieler agierte stets am Limit und war mit dem Ball in der Hand von seinen Gegenspielern kaum aufzuhalten. Ebenfalls in „Beast Mode“ präsentieren sich Royce da 5’9“ und Logic auf diesem von DJ Premier produzierten Track: „I stopped drinking so I can start policing the block/Now I just cop smoke like pig breath/Pac’s soul would come out if I died a big death.“

12. The Doppelgangaz – Ain’t Sh*t Either
Am Neujahrstag überraschten The Doppelgangaz mit der Veröffentlichung von „Beats for Brothels Vol 3.5“. Wie gewohnt liefert das Duo überzeugende Instrumentals, wobei der erste Track besonders hervorzuheben ist. Ein traumhafter Beat mit erhöhtem Repeat-Potenzial.

Thomas Kiebl

13. Haiyti aka Robbery – Quadro (prod. AsadJohn)
iTunes erzählt mir, dass ich in den vergangenen Wochen neben Slowdives „Souvlaki“, Kendrick Lamars „Untitled Unmastered“ und Chelsea Wolfes „Abyss“ besonders oft „City Tarif“ von Haiyti aka Robbery gehört habe. Warum das keine Zeitverschwendung war, zeigt „Quadro“, produziert von BMG-Member AsadJohn. Alleine wegen der Tony-Damager-Referenz Gold wert. Endlich mal authentischer Straßenrap. Rakim wäre stolz. Realtalk.

See Also

14. Too Much Trouble – Fugitives On The Run (prod. Crazy C, Prince Johnny C, Big Boss)
Rap-A-Lot-Records-Klassiker aus dem Jahr 1992. Für „Fugitives On The Run“ machten die „Baby Geto Boys“ gemeinsame Sache mit Scarface, der sowieso zu meinen absoluten Lieblingsrappern gehört und hier einen weiteren grandiosen Part ablieferte. Für die Hook wurde „Black Steel In The Hour Of Chaos“ von Public Enemy gesamplt, das Video erfüllt alle Vorstellungen über ein Gangsta-Rap-Video aus dem 5th Ward in Houston. Obwohl: Bar-None – die weiße Antwort auf Bushwick Bill – als Hannibal Lecter ist schon besonders witzig. „Fugitives On The Run“ entstammt „Bringing Hell On Earth“, dem Debütalbum von Too Much Trouble. Nach diesem Album folgten noch zwei weitere, die allesamt über Rap-A-Lot veröffentlicht wurden. Mit Ghetto MC verstarb ein Teil des Quartetts 2013 an Nierenversagen. R.I.P.

Wanja Bierbaum

15. Rapsody – The Man ft. Heather Victoria (prod. Eric G)
Manchmal mache ich kleine Pausen in der Arbeit und zieh mir eine Folge „Rhyme Roulette“ von Mass Appeal rein. Viele gute Produzenten sind da unterwegs. Aber eine Folge ist mir im Speziellen im Gedächtnis geblieben – nämlich die mit Beat-Koryphäe 9th Wonder. Zum Abschluss spittet seine musikalische Partnerin Rapsody noch ein paar Bars über den frischen Beat. Ein guter Grund, mal wieder die Highlight der Powerfrau aus North Carolina durchzuhören. Was für ein geiler Beat!

16. Celo & Abdi – Durchsuchungsbefehl ft. SSIO (prod. M3)
Carsharing-Dienst Drive Now: Jemand steckt sein Handy ans Aux-Kabel und es lief mal wieder das „Hinterhofjargon“-Tape. Tja, alles schon gehört, nur dieser eine Track hat sich vor mir versteckt – ich hatte ihn verdammt nochmal nicht so geil in Erinnerung!

Nina Francesca Nagele

17. ABRA – Roses
Feine Beats, Frauenpower und ein geiles Video – gute Voraussetzungen, um von mir geliebt zu werden. Wenn man dann noch so heißt wie ein Pokémon, hat man mich überzeugt. ABRA macht erstklassige Musik und ist dazu noch ein echt cooles Girl.

18. Bones – HeartagramAdios
Jeder kennt sie – (fast) jeder liebt sie: Die Beats von ATC’s „All Around The World“, welche mich in den ersten Sekunden an den Track von BONES fesselten. Dieses Meisterwerk braucht keine zusätzlichen Worte, um es lieben zu lernen.

Michael Reinhard

19. Samiyam – Dartgun
Egal ob „Rap Beats Vol. 1“, Sam Baker’s Album oder „Wish You Were Here“: Samiyam’s Beattapes laufen auf Dauerschleife. Sein neues Projekt „Animals Have Feelings“ wird erstmals über Stones Throw releast und beherbergt Gäste wie Action Bronson, Earl Sweatshirt, Jeremiah Jae und Oliver the 2nd! Sheesh!

20. JA:KOVA – fouronefour
Beatmaker/Producer hailing out from the middle of Austria”. Feiner, jazziger Boom Bap à la A Tribe Called Quest.

Nadine Niederhausen

21. Otis Junior & Dr. Dundiff – The 1
Lust auf Frühling, Sommer und Sonnenschein? So fühlt es sich zumindest an, wenn die ersten Töne von Otis Junior und Dr Dundiffs Track „The 1“ erklingen. Das Duo ist neu bei Jakarta Records und dieser erste Track von der bald erscheinenden EP überzeugt auf jeden Fall mit einer perfekten Mischung aus Soul und HipHop.
22. Bluestaeb – Guanaco
Noch ein bisschen mehr von Jakarta Records? Si claro, denn Bluestaeb hat mich einfach angefixt. Die Tracks der EP „Rodalquilar“ wie „Didn’t Cha Know“ laufen noch immer täglich auf und ab und so ist es kein Wunder, dass Guanaco ebenfalls wahnsinnig smooth und dope ist. Bestes zum Chillen!
Max Cornelius
23. Audio88 & Yassin & Retrogott – Gäste WC (Hulk Hodn RMX)
Wie sich Featureparts eigentlich anhören können und wie stimmig das ganze Song-Konzept hinterher wirken kann, zeigen Audio88, Yassin und Retrogott in Perfektion auf dem Remix von Hulk Hodn. Mit mehr als nur einer ordentlichen Prise Humor und jeder Menge Wortwitz schaffen es die drei Studentenrapper, ein wirklich stimmiges Teil abzuliefern – was Stimmung auf Knopfdruck liefert
24. Spark Master Tape – Livin‘ Lavish 
Knapp zwei Jahre ist es her, seitdem man überhaupt etwas vom sagenumwobenen Spark Master Tape auf Facebook gesehen oder auf Youtube gehört hat. Nun ist er aus dem Nichts zurück und droppte mit „Livin‘ Lavish“ die erste Single. Viel hat sich nicht verändert, die Beats von Paper Platoon sind immer noch einmalig. Seitdem läuft das Teil gefühlt täglich auf Dauerschleife. Wer auf starke Bässe, gute Samples, runtergepitchte Voicespuren und fortschrittlichen Sound steht, sollte dringend mal reinhören.
Additional text by Wanja Bierbaum // Cover artwork by Marlene Rosenthal