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Die Splitter sind echt: Wælder mit „Feder“ // Video

Die Splitter sind echt: Wælder mit „Feder“ // Video

Wælder verstören mit "Feder"
Wælder verstören mit „Feder“

Hinter dem Künstlernamen Wælder verbergen sich die Soundtüftler Moritz Nahold und Jan Preißler: Der eine aus der ruralen Umgebung Steiermarks stammend, der andere aus der Metropole Berlin. Die Wege der beiden führten schließlich in Wien zueinander. Nahold blieb in der Stadt, Preißler kehrte nach Berlin zurück. Im Prä-Internet-Zeitalter hätte die musikalische Beziehung damit wohl ihr trauriges Ende gefunden. Dank Dropbox und Co. spielt die Entfernung aber glücklicherweise keine Rolle mehr. Durch das Netz vereint, feilten Wælder gemeinsam an ihrem Sound. Elektronisch, ja. Noise, ja. Und natürlich schwingt eine Kategorisierung in das Ambient-Genre mit, wenn man sich den musikalischen Output der beiden zu Gemüte führt. Musik, die verstört. Die befremdlich wirkt. Charakterisierungen, die zu vollem Umfang auf das Debüt „Anachronie” zutreffen, das vergangenes Jahr erschien und mit Titeln wie „Reykjavík”, „Khartum” oder „Bruxelles” einen kosmopolitischen Anstrich enthält. Diesen weist der Opener “Feder” nicht auf, enthält jedoch alle Ingredienzien eines typischen Wælder-Tracks. Hypnotisierend, gespenstisch, beklemmend. Faszinierende Unruhe, die der Verfasser dieser Zeilen auf eine ähnliche Weise einst bei „The Downward Spiral” von Nine Inch Nails verspürte. 

Gespenstisch wirkt „Feder vor allem durch die geflüsterten, in nervöser Geräuschkulisse eingebetteten Vocals: Sprachfetzen, die Ratlosigkeit erzeugen. Aber kein Vergleich zu dem Video, welches aus Szenen des Streifens Eusepia von Eusepia Lehe und Johannes Plan besteht. Die Deutungshoheit über die Bilder obliegt dem einzelnen Betrachter, das eigene Interpretationsvermögen wird vor einer schwierigen Aufgabe gestellt. Auf jeden Fall spannend – und eigentlich genau das, was Kunst im besten Falle sein sollte. 

„Anachronie“-Stream:

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Am 01. Oktober treten Wælder beim Waves Vienna Festival auf.