"The hardest thing to do is something that is close…
Mit proletoiden Saufhymnen, die haargenau das Lebensgefühl einer „Wasted Youth“ der 2000er-Jahre trafen, erschufen sich die Vamummtn ihre eigene Sparte in der hiesigen Musiklandschaft. Die Vamummtn gehörten mit ihrem derben Humor und lyrischem Hedonismus für Jahre gar zu den erfolgreichsten Vertretern des österreichischen Rap. Bekanntheit konnten die „Vamus“, berüchtigt als einer der besten heimischen Live-Acts, die in ihrer Rolle als Support gerne einmal den amerikanischen Hauptkünstler in den Schatten stellten, auch jenseits der Grenze verbuchen, wie beispielsweise ein ausverkauftes „Backstage“ in München belegt. Mit „Rap ist k(a) Ponyhof“ präsentierte das Quartett, bestehend aus Ansa, Zwara, Dreia sowie einem (oft wechselnden) DJ, 2011 ihr einziges richtiges Album – nachdem mit Mundart-Interpretationen bekannter Pop-Nummern (aus Ushers „Love in This Club“ wurde etwa „Pudan im Club“) der Grundstein für die Karriere gelegt und jedes Dorffest in Österreich abgegrast wurde. Unvergessen auch der damalige Auftritt bei der Late-Night-Sendung „Willkommen Österreich“, wo die Vamummtn mit Peter Rapp auf einen Bruder im Geiste trafen.
Skilltechnisch ragte in der Band Ansa heraus, der die Rolle des Masterminds mimte – und, wie im damaligen Sauf-Interview mit DivinitusTV geschildert, seinen Kollegen anfänglich auch beim Schreiben der Parts unter die Arme griff. Mit „Ansa unta Millionan“ und „Jägiritter“ wanderte Ansa in den vergangenen Jahren bereits auf Solopfaden. Ein zukunftsträchtiges Modell, sind die Vamummtn seit mittlerweile zwei Monaten endgültig Geschichte. Die Bekanntgabe der Trennung erfolgte in Form knapper Statements auf Facebook, das Ende der Band wurde vielfach mit dem zunehmend schwierigeren Verhältnis zwischen Ansa und Zwara begründet.
Doch es bleibt nicht bei Facebook-Statements – mit „Die ANS“ legt Ansa noch einmal nach und thematisiert auf musikalische Weise seine Sicht auf die Trennung der Gruppe. Auf einem wenig fesselnden Instrumental des Salzburgers D-Rush benennt Ansa Missgunst, Neid und persönliche Differenzen als Gründe für das Ende der Band und teilt gegen Zwaras Solo-Karriere aus. Erfreulich: Ansa stellt sich gegen den Trend, musikalische Abrechnungen künstlich in die Länge zu ziehen, vier Minuten reichen diesmal. Inhaltlich verzichtete er sowohl auf übliche Zeilen der Marke „Remember when I used to let you sleep on the couch“ als auch auf untergriffige Beleidigungen. Die Tür für eine zukünftige Versöhnung ist damit nicht ganz zugeschlagen. Stande jetzt hat Ansa aber das Kapitel „Vamummtn“ abgeschlossen, weswegen er auch seine Maske, das Markenzeichen der Band, ablegt. Damit endet ein Kapitel österreichischer Rapgeschichte vorerst auf wenig rühmliche Weise.
Ansa im Message-Interview.
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