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Heulende Wölfinnen im Flex – Angel Haze live

Heulende Wölfinnen im Flex – Angel Haze live

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Fotos: Alex Gotter

Pünktlich um 21 Uhr aktivieren sich die Herzschrittmacher. Angel Hazes selbsternannter Bruder und Produzent TK Kayembe ergreift das DJ-Pult des Wiener Flex und fetzt die ersten Beats raus. Sichtlich entspannt und selbstbewusst – mit einem Hauch Unnahbarkeit – betritt Angel die Stage. Nach den ersten Takten von „D-Day“ ist die Menge warm geworden. Anfangs ist ihre Stimme im Lärm der Crowd fast nicht auszumachen, doch die klare, durchdringende Charakteristik ihres Organs peitscht sich ihren Weg in die Ohren der Zuhörer.

Die 23-jährige Rapperin weiß, wie man eine Show inszeniert – nur sie und TK, keine übertriebene Lichtshow, einfach nur Angel Haze, ehrlich und nah. Ihre Stimme, die sich live fast noch besser entfalten kann, sorgt für Gänsehaut-Momente und lässt gleichzeitig die Augen der ersten Reihen leuchten. Zu „Moonrise Kingdom“ präsentiert uns Angel, mit ein klein wenig Hilfe vom Band, ihre imposante Sing-Stimme. Den Höhepunkt des Abends wird mit „Babe Ruthless“ erreicht: Angel fordert alle auf, mit ihr zu springen und spaziert dabei rappend durch die Menge – und zwar von vorne bis hinten.

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Um den Hype des Moments aufrechtzuerhalten, holt sich Angel zu „Detox“ ein junge Dame aus dem Publikum auf die Bühne – ein einziges „Oh shit!“ entgleitet Angel Haze, während sich diese ausgelassen an sie herantanzt. Ein weiteres Mal zeigt sich Angel offen und herzlich und zaubert der Crowd ein Lächeln ins Gesicht.

Die Setlist streift all ihre bisher veröffentlichten Werke, wobei der Fokus stark auf „Back To The Woods“ liegt. Zum Abschied gibt es zwei Zugaben, inklusive eines neuen Songs und „New York“.

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Fazit: Der Großteil der Fans bestand aus dem eingefleischten Wolf Pack, so sah man zu keinem Track geschlossene Münder. Das Publikum wurde mitgerissen und mit einer sehr persönlichen und herzlichen Show überrascht. Doch war zu beobachten, dass der Frauenanteil im Publikum dominierte – ein Fakt, der beim Little-SimzKonzert letzte Woche nicht so evident schien. Schön zu sehen, dass der HipHop wieder mehr feminine Facetten erlebt. An dieser Stelle ein dickes Bussi an Arcadia für das geile Booking, wer hätte gedacht, dass wir Angel Haze mal live bei uns im Flex haben?

Ein Interview mit Angel und ihrem Produzenten TK Kayembe kommt in Kürze.

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