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ON TO THE NEXT ONE (65): Locksmith

ON TO THE NEXT ONE (65): Locksmith

locksmith

Aktuelles Release: Lofty Goals (Landmark Entertainment, 2015)
Für Fans von: Murs, Joe Budden, R.A. The Rugged Man, Immortal Technique
Nächstes Release:

Battle-Skills treffen auf emotionale Klavier-Samples.

Der Kalifornier Locksmith entstammt der Battle-Rap-Szene. Er traf auf der Bühne schon auf internationale Größen wie Dizaster und Daylyt. Nachdem er seine Battle-Karriere für seine ersten kommerziellen Releases aufgegeben hatte, formte er mit seinem langjährigen Kollegen Left das Duo The Frontline. Nach zwei relativ unrelevanten Alben entschied sich Lock seine Solo-Karriere zu forcieren und kam prompt 2003 beim MTV-Freestyle-Battle in die finale Runde. Den Weg bereitete ihm mitunter sein Produzent und Mentor EA-Ski, der schon für Master P produzierte.

Viele Battle-Rapper sind großartige Lyricists, aber wenn es an den Versuch geht, ein eigenes Album zu releasen, floppt das oft. So hatte auch Lock keinen einfachen Anfang. Erst nach drei Mixtapes wurde ihm musikalisch mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Spätestens mit dem Track „Rare Form“, auf dem er Kanye West und Lil Wayne disst, wurde er für die HipHop-Medien relevant und er fand seinen Weg sogar als Support von R.A. The Rugged Man 2014 zu uns nach Wien.

Stick a fork in his corpse, cordially courting
Sourcing his portion for organs, give metaphors an abortion
A portrait of poor sportsmen, endorse and remorse towards him
I torch his vocal cords ‚til his course is the four horsemen
Your core’s forcing, they roar but I’m board snoring
A smorgasbord of endorphins, I’m dwarfing your dwarf swordsmen

Die ersten beiden Mixtapes „The Locktape“ und „I Am Lock“ haben keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, wobei 2012 dann „Labyrinth“ folgte, auf dem der ein oder andere wirklich gute Track ist – „Illuminati“ ist sehr zu empfehlen. Leider zieht sich Locks Faible für poppige Hooks (meist mit Frauenstimmen) durch jedes Release – so auch beim 2013 erschienenen „The Green Box“. Tracks wie „Fleming Street“ oder „Bear With Me“ stechen ein wenig heraus. Aber nicht genug. Spätestens mit „A Thousand Cuts“, Locks Debütalbum, stellt sich eine hörbare Parallele zu Joe Budden heraus – emotionale Texte auf traurigen, Piano-lastigen Beats, die nicht viel Abwechslung bieten. Trotzdem sticht eine Handvoll Tracks heraus: „Hardest Song Ever“ und „House Of Games 2“ passen zwar ebenfalls ins oben genannte Schema, aber bleiben doch besser im Gehörgang stecken als der Rest. Das Feature mit R.A. The Rugged Man macht natürlich auch einiges wett.

Im letzten Jahr kam dann das medial lang erwartete Album „Lofty Goals“. Auch wenn Locksmith sich mit den meisten Größen im Game textlich messen kann, bleibt das alte Problem bestehen – einfach zu viele Pop-Hooks, die dem Album die HipHop-Experience nehmen. Zwar finden sich Features von Chris Webby und Jarren Benton auf zwei der besseren Songs, doch stellt sich am Ende doch die Frage: Warum macht er nicht einfach nur Songs wie „10KONDRNS“ und ein paar deepe Ausnahmen?

Meine Lieblingstracks: „Hardest Song Ever“, „House Of Game 2“, „10KONDRNS“

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What happened to: Jon Connor

Vor 50 Folgen: In Folgen Nr. 15 der ON TO THE NEXT ONE-Reihe habe ich über Jon Connor geschrieben. Den alten Artikel könnt ihr hier nachlesen.

Jon Connor hatte seinen Platz auf Dr. Dres Compton“ und auch auf The Games „The Documentary 2“, doch scheint sich kein Solo-Album am Horizont zu formen – trotz Aftermath-Signing. Sehr schade. Als kleine Vertröstung beteiligte sich Connor bei einem karitativen Projekt und releaste den unten stehenden Song.