Chance The Rappers Karriere kennt seit der Veröffentlichung von „Acid Rap“ nur den Weg steil nach oben. Die Namen der Personen, mit denen der 23-jährige Rapper aus Chicago bisher zusammenarbeitete, könnten beeindruckender kaum sein: So griff er Kanye West beim Schreiben von „The Life of Pablo“ unter die Arme, verpasste Madonna einen Coolness-Boost und half Justin Bieber bei der schwierigen Aufgabe, dem Image als Teenie-Schwarm zu entfliehen (hat fast geklappt). Diese Woche ging zudem eine Petition mit dem Zweck, zukünftig auch Gratis-Veröffentlichungen für die Grammys zugänglich zu machen, online. Die Karriere von Chance The Rapper dient als Kernargument dieser Initiative.
Mit seinem neuen Projekt „Coloring Book“ liefert er nun weitere Gründe für eine höhere Wertschätzung von Internet-Veröffentlichungen. So gut klingt sein „Gospel-Rap“. Musikalisch bewegt sich Chance The Rapper damit nicht auf gänzlich unbekanntem Terrain. Die Gospel-Komponente war aber noch nie so ausgeprägt vorhanden wie auf seinem neuen Werk. Namhafte Unterstützung kommt von Kanye West, Justin Bieber, Young Thug, Lil Yachty, Future, Jay Electronica oder Lil Wayne, um nur einige zu nennen. Auf Twitter überschritt der Hashtag #ColoringBook mittlerweile locker die Grenze von einer Million Tweets. Wer dieses Album (Mixtape ist hier nicht der angemessene Begriff) hört, versteht warum. Für kurze Zeit war „Coloring Book“ auf DatPiff gratis erhältlich, wobei es sich hierbei nur um einen Leak handelte. Regulär kann „Coloring Book“ lediglich über Apple Music gestreamt werden – allerdings ebenfalls kostenlos. Im Internet kursieren bereits Gerüchte, dass Chance The Rapper diese Release-Strategie im Hinblick auf die Grammys wählte. Einer Nominierung sollte somit nichts mehr im Wege stehen.
Anmerkung (27/05/2017): Mittlerweile ist „Coloring Book“ auf allen gängigen Streaming-Plattformen verfügbar.
