Liebt deutschsprachigen Rap und Taylor McFerrin. In jeder freien Minute…
Kürzlich hat Moses Pelham einen Prozess gegen die Elektropop-Pioniere von Kraftwerk gewonnen. Diese hatten ihn angeklagt, weil der Rapper für einen Sabrina-Setlur-Track ein Kraftwerk-Sample ungefragt verwendet hat. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat nun Pelham recht gegeben und somit im Sinne der Kunstfreiheit entschieden: Das Kopieren fremder Beats sei ein Grenzen erlaubt, es besteht also ein „Grundrecht auf Sampling“. Beim Mixtape, das der Berliner Produzent Dave Diggla gemeinsam mit seinem Freund und Co-Produzenten Ali Maklik geschaffen hat, sollte es diese Schwierigkeiten nicht geben.
„Wallah Wallah Billah“ ist das dritte Mixtape von Dave Diggla, der bereits mit 15 seinen ersten Versuch zusammenstellte, um es seinen Freunden zu präsentieren. Releast wurde das aktuelle Werk vor Kurzem über das von Ali Maklik neu gegründete Label Hadji Baba Records mit Sitz in Berlin.
„Die Liebe zu diesem Medium entwickelte sich, als ich begann, mir die ersten Mixtapes im Graffitistore für ’nen Zehner zu kaufen und total geflasht war von der technisch versierten Machart mit Scratches, Backspins, Juggling und einer Vielzahl an kleinen Details. Heutzutage nennt sich ein Album, das als CD erscheint, dann auch schon mal Mixtape, obwohl es weder eine Kassette ist, noch gemixte Tracks beinhaltet. Schade!„, sagt Dave Diggla gegenüber The Message. Und so beginnt das aktuelle Mixtape gleich mal mit einem KRS-One-Sample und damit, dass nur wenige diese Machart verstehen und schätzen würden.
Und wie kam es zum Tapenamen? „‚Wallah‘ ist nicht mehr nur der Araberslang im Wedding. Ich meine sogar einen Post von Martin Sonneborn gelesen zu haben, indem er tatsächlich ‚wallah‘ sagt. Finde ich eine erfrischende Sache, wenn wir sonst so gucken, was in Deutschland los ist. Aber ganz konkret hatte ich einfach C.R.E.A.M im Ohr und da kam der Reim: Cash Rules Everything Around Me / CREAM Get The Money / Wallah Wallah Billah!„, sagt Ali Maklik, der auch einige Zeit in Wien gewohnt hat.
Das ursprünglich angedachte CREAM-Thema haben die beiden aber bald verworfen. „Mir war es besonders wichtig, ein paar französische Klassiker reinzuhauen, denn auch wenn der Bezug von unter anderem Hafti zum Rap francais klar da ist, scheint keiner wirklich Plan zu haben, was diese Mucke am Anfang ausgemacht hat. Das war uneingeschränkte Kreativität, null Komplexe und eine politische Kante„, schildert Ali Maklik den Schaffensprozess. Dabei erwähnen die zwei Musiker immer wieder, wie wichtig ihnen die Liebe zum Detail sei. So enthält das Mixtape beispielsweise einen „Iz Da„-Remix auf den „Creep„-Beat von TLC – für das Instrumental wurde die Platte extra aus den USA bestellt. Im Outro auf Seite B (nur auf Kassette erhältlich) ist zudem ein Sample aus einer ORF-Alltagsgeschichte-Folge am Wiener Brunnemarkt zu hören.
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Liebt deutschsprachigen Rap und Taylor McFerrin. In jeder freien Minute verbessert sie, hievt Beistriche wieder auf ihren richtigen Platz und hält die ganze Bande mit liebevoller Strenge zusammen. Nach dem Dienst im KURIER-Newsroom hört sie dann eine Zugezogen-Maskulin-Platte zum Einschlafen.