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DMX – Undisputed

DMX – Undisputed

(VÖ: 01.03.2013, Label: Seven Arts Music, Vertrieb: Intergroove)

„If y’all only knew what my life was like /
And what I’m going through/
Maybe you’d think before you talk/
You gotta crawl before you walk/
Think having money is the answer/
Money ain’t nothing but another form of cancer“

(DMX auf Slippin‘ Again)

Da ist sie also, jene Platte, welche DMX wieder zurück in die Erfolgsspur bringen soll. „Undisputed“, auf Deutsch „unumstritten“, so der Titel des Comeback-Albums eines ehemaligen Rapsuperstars. Einem, der einst das Kunststück vollbrachte, mit seinen ersten fünf Alben jeweils die Poleposition in den US-amerikanischen Billboardcharts einzunehmen, bevor schließlich das Kokain seine volle Wirkung entfaltete und Mr. Simmons mehr Zeit in Gefängnissen und Rehakliniken als auf den Bühnen dieser Welt verbrachte.

„Undisputed“ soll nun einen neuen Earl Simmons zeigen, geläutert von der Vergangenheit, fokussiert darauf, wieder all jene Hits zu schmieden, die auch noch 2013 auf diversen MP3-Playern zwischen Yonkers und Tokio zu finden sind. Dieses Vorhaben ist gut gemeint, nur gibt es hier ein Problem: es gelingt nicht wirklich, jenes in die Praxis umzusetzen. Zwar funktionieren Nummern wie das von Dame Grease produzierte „I Get Scared“, die Swizz Beatz produzierten Titeln „What They Don’t Know“ sowie „Y’All Don’t Really Know“ oder die zitierte lyrische Vergangenheitsbewältigung „Slippin‘ Again“ auch im neuen Jahrzehnt prächtig und erwecken wieder das alte DMX-Feeling wie man es beim Hören von Platten wie „…And Then There Was X“ back in the days kannte, jedoch stellen diese Tracks eine Ausnahme der Regel dar.

Großteils zerstören nämlich schwache Instrumentals (oftmals von richtigen D-Producern wie Caviar oder Deezle) oder der sich immer wieder einschleichende Eindruck, dass der „Darkman“ komplett seinen Biss verloren hätte, die Lust darauf, sich näher mit dieser Platte auseinanderzusetzen. Kommen dann noch widerliche Pop-Anleihen dazu (zum Hören bzw. besser nicht Hören etwa bei „I Don’t Dance“ mit Machine Gun Kelly), ist  der Ofen komplett aus. Nicht falsch verstehen: ein musikalischer Komplettausfall liegt mit „Undisputed“ nicht vor, aber die Argumente, warum man sich dieses Album wirklich kaufen sollte, fallen mickrig aus, denn weder gibt es irgendwas thematisch Neues zu entdecken, was nicht auf einigen der vorigen Veröffentlichungen schon zu Genüge und in besserer Form abgehandelt wurde, noch schafft es Earl Simmons seine Lieblingsthemen (Frauen/ warum er verdammt nochmal der Größte ist/ die Zerrissenheit zwischen Gut und Böse sowie Party, Party, Party) so aufzubereiten, dass man das Gefühl bekommt hier unbedingt zuhören zu müssen.
Vieles klingt unfertig, unausgegoren oder einfach nicht mehr zeitgemäß. Eine Mischung, die dem Album schon kommerziell das Rückrat brach, wie die schwachen US-Verkaufszahlen zeigten.

Fazit: „Undisputed“ – ein Album, welches in Wirklichkeit viel mehr einem Mixtape gleicht und als solches auch eine bessere Figur abgeben würde. Für ein Kaufrelease reicht die vorgebrachte Leistung leider, trotz einiger Ausreißer nach oben, nicht aus.

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(thomki)