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Ohne Gnade und Rücksicht: GZUZ & LX mit „Drück Drück“ // Video

Ohne Gnade und Rücksicht: GZUZ & LX mit „Drück Drück“ // Video

Auch GZUZ bleibt der 187-Linie, Videos mitten in der Nacht zu veröffentlichen, treu. Das war bereits bei „Was hast du gedacht“ so, das spektakulär über den amerikanischen Worldstar-HipHop-Kanal veröffentlicht wurde –  und ist bei der neuen Videoauskopplung aus „Wolke 7“ (erscheint am 25. Mai), „Drück Drück“, nicht anders, die diesmal aber wieder über den eigenen Kanal CrhymeTV läuft.

Der Track, vergangene Woche bereits via Spotify als Stream verfügbar, fällt jedoch erneut unter dem hohen Qualitätslevel, das GZUZ auf „Ebbe & Flut“ ablieferte. Auf „Drück Drück“ ist der Beat sowohl für GZUZ als auch für Featuregast LX mehr als nur eine Spur zu schnell, die beiden kommen mit dem – leider ziemlich billig klingenden – Instrumental nicht wirklich zurecht. Auf der positiven Seite steht, dass mit „Drück Drück“ ein Deutschrap-Track endlich einmal wieder drei Rap-Parts vorweisen kann (traurig, dass man so etwas mittlerweile hervorheben muss) und zumindest die Strophe von LX für ein paar Schmunzler sorgt.

Lyrisch bieten die beiden üblichen 187-Stoff mit einer gewohnten Glorifizierung des Straßen-Hustles sowie einem fragwürdigen Frauenbild: Wenn es um Frauen geht, wird hier nur von „Schlampen“ (und einmal „Fotzen“) gesprochen, deren Aktionsradius äußerst beschränkt ausfällt. Man könnte also vermuten, dass jenen Deutschrap-/Musikmedien, die in den vergangenen Wochen für ein neues Bewusstsein hinsichtlich Sexismus plädierten, der Track richtig bitter aufstößt. Ist aber natürlich falsch gedacht, wird von den bekannten Stellen entweder die Tanzbarkeit des Songs oder die Vorfreude auf „Wolke 7“ hervorgehoben – und die Szenen im Video, in denen sich Kinder gewaltpornografisch prügeln, werden ganz unter den Tisch gekehrt. Schlichtweg ein eindrucksvoller Beleg für die selektive Wahrnehmung mancher Redaktionen.

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