"The hardest thing to do is something that is close…
Seit 2013 ist das Ambient-Duo Wælder aktiv, zwei Alben entsprangen in dieser Zeitspanne: 2015 veröffentlichten Moritz Nahold und Jan Preissler ihr Debüt „Anachronie“, welches im Januar mit „Non Places“ einen würdigen Nachfolger bekam. In diesen Jahren hat sich auf den Festplatten der Wien-Berlin-Connection allerdings auch einiges an Material angesammelt, das bisher der Öffentlichkeit vorenthalten wurde. Schlichtweg, weil manch Nummer nicht in das musikalische Stimmungsbild der Großprojekte passte.
Einfach ohne Konzept ins Netz wollten Wælder diese Nummern nicht stellen, weswegen im Mai das Projekt „&“ ins Leben gerufen wurde, wie Jan Preissler im Gespräch mit The Message erzählt: „In den letzten fünf Jahren haben wir viele Stücke produziert, die auf keinem Release gelandet sind, weil sie am Ende nicht in das Klangbild der jeweiligen LP gepasst haben. An diesen Tracks liegt uns trotzdem viel und es wäre schade, wenn sie auf unseren Festplatten verschimmeln. Deswegen veröffentlichen wir seit Anfang Mai alle zwei Wochen einen dieser Tracks. Es handelt sich vor allem um Kollaborationen mit anderen Künstler*innen, daher der Name ‚&‘.“
Damit allerdings nicht genug, verfolgen die beiden mit „&“ einen hehren Zweck. Alle Tracks werden nämlich als „name your price“ auf Bandcamp angeboten, das eingenommene Geld wird an die Initiative „PROSA – Projekt Schule für alle!“ gespendet. Eine sehr gute Wahl, hat sich „PROSA“ jegliche Form der Unterstützung verdient: Die 2012 von Sina Farahmandnia gegründete Initiative übernimmt in der Bildungs- und Integrationsarbeit eine wichtige Funktion, indem sie jungen Asylwerbern Kurse zur Vorbereitung für den Pflichtschulabschluss anbietet. Asylwerbern werden durch die Mithilfe von „PROSA“ neue Perspektiven am Jobmarkt eröffnet, viele ehemalige Kursteilnehmer besuchen in der Folge ein Abendgymnasium, manche können sogar ein Studium beginnen.
Doch trotz der großen Erfolge erhält „PROSA“ keine öffentliche Förderung, alles basiert auf ehrenamtliches Engagement. „Leider wird die wichtige Arbeit, die die Menschen von ‚PROSA‘ leisten, noch viel zu wenig öffentlich wertgeschätzt. Deswegen wollen wir mit ‚&‘ vor allem darauf aufmerksam machen – und wenn dann am Ende noch ein bisschen Geld für ‚PROSA‘ rumkommt, ist das natürlich großartig!“, schildert Preissler die Beweggründe für die Unterstützung von „PROSA“.
The Message premiert mit „Cradle Coddle Coo“ nun die jüngste Nummer des Projektes, auf dem Wælder gemeinsame Sache mit der in Wien lebenden Sängerin Anna Kohlweis aka Squalloscope machen. „Cradle Coddle Coo“ hätte tatsächlich sowohl auf „Anachronie“ als auch auf „Non Places“ deplatziert gewirkt, ist dennoch eine wunderbare sphärische Nummer, die stilistisch irgendwo zwischen Ambient und Experimental-Pop einzuordnen ist. Nur gut, dass ein Track wie „Cradle Coddle Coo“ der Öffentlichkeit nicht mehr länger vorenthalten wird – und das alles für ein guten Zweck geschieht.
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