Auf seiner Tour hat Gerard wiederholt verlautbart, dass er sich auf das Finale in seiner (more or less) Heimatstadt besonders freut. Der Wahlwiener ist stolz auf sein Wien – und hat dementsprechend hohe Erwartungen an den Gig. Weil er schließlich als Highlight der Tour in Erinnerung bleiben soll.
Durch Deutschland, Österreich und die Schweiz tourte der FuturesFuture-Papa mit seinem neuen Album „AAA“. Mit von der Partie die Labelschützlinge Schönbrunner Gloriettenstürmer als Support-Act und Bitten By als Backgroundsängerin/DJane. Den Abend im WUK leiten daher auch die Stürmerboys ein, die anfangs noch vor der Aufgabe stehen, einen halbvollen Saal mit Liebe füllen zu müssen. Mit dem selbst geschaffenen Genre „New Wave Chanson“ ziehen sie jedoch immer mehr Leute in ihren Bann und verzaubern das Publikum mit einem vorweihnachtlichen Schuss Liebe. Kontinuierlich füllt sich der Saal, bei „Café in Milano“, gemeinsam mit Hanna Palme performt, sind genug Leute anwesend, um den Refrain lautstark zu übernehmen.
Bei Beginn von Gerards Auftritt ist die Bühne in Nebel getaucht, aus den Boxen dröhnt ein Sound, der ein bisschen an „Lang lebe der Tod“ von Casper erinnert. Als Gerard und seine Band schließlich auf die Bühne stürmen und „Play/Skip“ performen, werden wir wieder aus den Gedanken gerissen und sofort durch das hohe Energielevel der Protagonisten in Staunen versetzt. Unermüdlich spielt sich Gerard durch die „AAA“-Tracks. Bei Liedern, die ein OK-Kid-Feature enthalten („Panorama“, „Atme die Stadt“), wird das Publikum zum Mitsingen aufgefordert – eine Übung, bei der die linke Seite der Location eine überzeugendere Leistung darbietet, wie Gerard auf der Bühne mutmaßt. Dafür erntet er einen (bestimmt nicht ernst gemeinten) Stinkefinger. Seinen ersten auf der Tour, so Gerard.
Die bekanntesten Nummern aus seinem Durchbruch-Album „Blausicht“ hat Gerard natürlich auch mit im Gepäck: „Verschwommen“, „Nichts“ oder „Alles jetzt“ werden in Begleitung von sympathischen Anektoden performt. Bei „Fliege davon“ kommt der Featuregast Stürmer 1 von den Schönbrunner Gloriettenstürmern auf die Bühne. An Liebe mangelt es dem Set von Gerard auch deswegen nicht. Aber die ist sowieso ein stetiger Begleiter der „AAA“-Tour, in Zürich diente der Track „Manchmal“ gar als Hintergrund eines Heiratsantrags. Warum nicht. Als Zugabe gibt es in Wien noch „Konichiwa“, „Zünd den Regen“, und – natürlich – „Lissabon“ zu hören. Fein!
Fazit: Ein stabiles Konzert zum Tourabschluss, bei dem man Gerard den Enthusiasmus und den Spaß für Musik zu jeder Sekunde anmerkte. Künstler zufrieden, Publikum zufrieden, ergo: Ein wundervolles Tourfinale!
Weitere Fotos des Abends:
Text: Stephie Faber
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