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Ghostface Killah Live @ Arena (Review)

Ghostface Killah Live @ Arena (Review)

Ghostface Killah live by Daniel Shaked 18

Ein Freitagabend Déjà-Vue: Wieder steht man in der Arena und wieder ist es ein legendärer Ami-Rapper, auf den man gespannt wartet. Nachdem NAS letzte Woche das FM4 HIPHOP OPEN gerockt hat, beehrt nun Ghostface Killah das Wiener Publikum (diesmal allerdings in der Halle). Die Zeit bis zum Auftritt des altehrwürdigen Wu-Tang Mitglieds wird dank musikalischer Unterstützung von DJ Chrisfader überbrückt und die United Minds B-Boys liefern kurz vor der Show noch eine Tanzeinlage. Doch bevor der „Iron Man“ auf die Bühne kommt, muss die Crowd auf ihre HipHop-Tauglichkeit kontrolliert werden. Diverse Klassiker des Genres werden lautstark mitgegröllt und – dank der gekonnten Scratcheinlagen des DJs – kombiniert. Die Location ist zwar nicht so brechend voll, wie man es bei der Österreich-Premiere von einem Herrn dieses Kalibers erwartet. Aber was soll’s, bleibt den Konzertbesuchern mehr Platz zum Tanzen.

Schließlich ist es endlich so weit, Ghostface Killah betritt die Bühne. Es wird zwischen Wu Tang Klassikern und Solotracks jongliert und auch Ghostfaces Sohn, Sun God, darf ein paar Strophen kicken. Auch Sheek Louch, der Ghostface auf der gesamten Tour begleitet, ist anwesend und performt einige seiner Tracks. Den MCs gefällt offensichtlich die Einstellung der Crowd und sie zeigen, dass ihre Shows ein „Geben und Nehmen“ sind: „Anything you give to us, we’re gonna give it right back“. Eine „alle-Handys-und-Feuerzeuge-in-die-Luft“-Einlage darf dabei natürlich nicht fehlen: Für Instagram, was sonst? Als aber dann zwei Freiwillige aus dem Publikum gesucht werden, um „Protect Ya Neck“ zu performen, wird es chaotisch. Es melden sich zwar ein paar Zuschauer, aber die müssen dann im Endeffekt doch zugeben, dass sie den Text nicht auswendig können. Als der Track dann läuft – man entscheidet sich dafür, ihn doch selbst zu performen – kann plötzlich jeder den Text fehlerlos mitrappen. Da sind wohl einige zu schüchtern.

Natürlich gibt es auch eine Hommage an ODB und an Notorious B.I.G. und auch die Damen wurden auf die Bühne gebeten, um die Hüften zu schwingen. Damit nimmt dann auch eine etwas zu kurze Show langsam ein Ende. Nach einem kollektiven „Peace“ verabschieden sich die Künstler vom Publikum – aber komischerweise nicht von der Bühne. Etwas seltsam, wie sie einfach nur dastehen und die Crowd im Unwissen darüber lässt, ob da jetzt noch was kommt. Aber ja, es ist zu Ende… wie dieser Artikel. Peace?

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PS: Das nächste Wu-Tang Mitglied kann man am 31. Juli in der Grellen Forelle bestaunen: Es ist „da Chef“ höchstpersönlich, Raekwon.

(JM)