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„Reset“ ist der Neustart der Pan Kee Bois // Review

„Reset“ ist der Neustart der Pan Kee Bois // Review

Auf einem Gitarrenriff singen die Pan Kee Bois mit Autotune in der Stimme „Starte alles neu, Reset“ und setzen damit auf dem „Intro“ den gesamten Ton des Albums. „Reset“ ist ein Neuanfang, eine neue Sound-Ära für die Pan Kee Bois. Der Durchbruch ist langsam spürbar. Mit Tracks wie „Nitro“ schaffen sie Live-Banger, die der sich langsam öffnenden Konzertkultur zugutekommen. Am 9. Juli spielt die Trap-Boi-Band im B72 und präsentiert das neue Album zum ersten Mal live. „Nitro“ wird nicht nur eine Crowd begeistern, sondern hat es auch in die „Deutschrap Untergrund“-Playlist geschafft. 

Die Beats des Albums stammen wie meist hauptsächlich von Kollektivmitglied srsly aka hnnzy aka Prada Henny. Der gleichnamige Track „Prada Henny“ ist ein absoluter Ohrwurm und nimmt mit Lines wie „Alle meine Brüder stinken morgens schon nach Geld“ Bezug auf die Kollegen der Berliner „New Wave“-Rapszene. Die Features bleiben auf „Reset“ national, aber mit Bibiza auf „Stunde Max“ haben sich die Buben eine Wiener Größe mit aufs Album geholt. Als einzig anderer Featurepartner ist der Wahlwiener Képler, mit dem sie bereits öfters zusammengearbeitet haben, vertreten. Sonst ist es reine Selbstverwirklichung.

„Reset“ ist das zweite Album nach „WW“ und der Foreshadowing EP „Preset“. Auf Gitarrenriffs und Trap-Beats singen die Jungs Hymnen auf die Gang und ihre Gegend. Es ist deutlich hörbar, dass sich der Sound der Pan Kee Bois weiterentwickelt hat. Von der Produktion, der Komplexität der Beats, bis hin zum Flow und den Lines jedes einzelnen Mitglieds – der Sound hat einen großen Sprung gemacht. Klassiker wie „Mci“ wird die Crowd wohl immer feiern, aber es ist unüberhörbar, dass die Bois sich und ihre Musik um einiges ernster nehmen als noch vor zwei Jahren. „Reset“ hebt sich vom Vorgänger ab und bietet professionellere Soundästhetik. Es wirkt als hätten die Jungs gefunden was sie gesucht haben. Das Album ist eine breite Mischung, die den Sound der Pan Kee Bois widerspiegelt. Emotionale Liebessongs wie „2006“ mischen sich mit melodischen Traptracks wie „Ich Grind“ und Autotune-Balladen wie „Tür an Tür“. 

„Future so groß wie Pupillen, es wird besser“. Mit „Reset“ haben die Pan Kee Bois ihr Sprungbrett in die Deutschrapszene geschaffen. Kein Zweifel, dass da nur noch mehr kommen kann. Wer das Album feiert, kann sich übrigens immer noch das Reset-Bundle inklusive Vinyl bestellen – die Lieferung ist in Österreich gratis.

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3,5 von 5 Ananas