I'm putting pistols in faces at random places. Free LX!
Wir beschäftigen uns ja doch recht viel mit Musik bei The Message. Deswegen haben wir uns überlegt, gelegentlich ein digitales Mixtape für euch zu erstellen. Einige Redaktionsmitglieder tragen mit zwei Songs dazu bei, dass das Tape ein ordentliches Brett mit ganz unterschiedlichen Perlen wird. Warum wir die Tracks so wavy finden, begründen wir mit ein, zwei Sätzen.
SPECIAL GUEST: Young Krillin
Young Krillin entsprang dem Hanuschplatzflow um Crack Ignaz, PIF PAF und Konsorten. Sein Stil lässt sich im Trap einordnen, mit einer ordentlichen Prise Selbstironie und Rap-Klisches. Sein Swag-Rap ist mittlerweile auch in Deutschland angekommen und hat dank des Movements eine stabile Fanbase bekommen. Das BergMoneyGang-Mitglied nutzt die Gunst der Stunde, um noch diesen Sommer sein „Salamanderschnops“-Tape zusammen mit HPF-Rapper und Produzent Aloof: Slangin zu releasen. Die Video-Premiere zu „Das Piff ft. FKN SKZ“ gab es hier bei uns zu sehen.
THE MESSAGE MIXTAPE #11 – „Alles rrrasiert“
Tracklist:
1. Young Krillin – Salamanderschnops (prod. Aloof: Slangin)
2. Grup Yorum – Omuzdan Tutun Beni
3. MED, Blu & Madlib – Knock Knock ft. MF Doom
4. Sheisty Khrist x Lo Fidel – Havana Nights ft. Natti
5. Danny Brown – When It Rain (prod. Paul White)
6. Miserable – Oven (prod. Kristina Esfandiari)
7. Fetty Wap – 679 feat. Remy Boyz (prod. Brian „Peoples“ Garcia)
8. Djadja & Dinaz – J’fais Mes Affaires (prod. BDR PROD)
9. Panama Bende – #Avé (prod. Asot One)
10. MF Doom x Sade – Silver Spoon (Seanh Remix)
11. digitalluc – Ghettos Worldwide
12. AzudemSK – Vorwort
13. Samuel – Aleesha
14. K.I.Z. – Ein Affe und ein Pferd
15. Tim Maia – É Necessário
16. Kurt Sowinetz – Beim TV
17. Butch – Egal
18. Caramelo – Danked Out Youngstaz ft. KKUBA102 (prod. HYM)
19. James Blake – Choose Me
20. Ibeyi – River
21. Kamaiyah – How Does It Feel (prod. CT Beats)
22. Ella Mai – Switch Sider (prod. DJ Mustard)
23. Shawn The Savage Kid – Strandmatte
24. Huhnmensch & der böse Wolf – Fuck The Mall (prod. Emil F.)
Young Krillin
1. Young Krillin – Salamanderschnops (prod. Aloof: Slangin)
Das erste Mal, dass ich eine Cover-Version gemacht hab. Das Original ist von der Salzburger Neofolk-Band Sturmpercht. Es war auch der erste Track, den Aloof: Slangin und ich für unser gemeinsames Tape gemacht haben.
War schwer, sich für ein Lied von Grup Yorum zu entscheiden, aber dieses ist sicher eines meiner Favorites. Die Band singt auf Türkisch und verschiedenen Minderheiten-Sprachen aus der Türkei. Die Alben und Konzerte wurden dort immer wieder verboten und die Musiker oft verhaftet, da sie sich größtenteils mit sozialistischen Themen befassen.
Simon Nowak
3. MED, Blu & Madlib – Knock Knock ft. MF Doom
Das hochkarätig besetzte Album „Bad Neighbor“ hat mich mit großer Verspätung erst kürzlich erreicht. Madlib überzeugt wieder einmal mit unheimlich dopen Beats, die von passenden Rap-Parts von MED und Blu ergänzt werden. „Knock Knock“ kann mit einem originellen Feature von MF Doom besonders überzeugen.
4. Sheisty Khrist x Lo Fidel – Havana Nights ft. Natti
Southern Underground: „Havana Nights“ klingt nach Hitze, Schweiß und dunklen Machenschaften. Not everyone can survive the heat.
Thomas Kiebl
5. Danny Brown – When It Rain (prod. Paul White)
Danny Brown hat mich noch nie enttäuscht. Macht er auch mit „When It Rain“ nicht. Eine überaus überzeugende Performance, die er auf einer vorzüglichen Produktion des Briten Paul White (Props alleine schon für die Wahl des Samples) darbietet. Könnte ich mir, neben dem neuen Album von Nails, als meinen bevorzugten Soundtrack für das Fitnesscenter vorstellen.
6. Miserable – Oven (prod. Kristina Esfandiari)
Vergangenes Jahr beeindruckte mich Kristina Esfandiari als Sängerin von King Woman mit der EP „Doubt“, dieses Jahr macht sie selbiges unter dem Solo-Alias Miserable mit ihrem neuen Release „Uncontrollable“. Sehr schwermütig, sehr traurig, sehr interessant. Stellvertretend dafür der Track „Oven“, in dem es etwa heißt: „I listen to your favorite songs on repeat /I never sleep“.
Helen Aksakalli
7. Fetty Wap – 679 feat. Remy Boyz (prod. Brian „Peoples“ Garcia)
Heißt es denn nun „I got this soda“ oder „I got this sewed up“? Irrelevant. Lange dauert es nicht mehr, bis die Hit-Single von Fetty Wap die 200 Millionen Aufrufe knackt. Da liegt „Panda“ von Desiigner mit einem kleinen Unterschied etwas zurück. Der Song ist einfach perfekt für jede Party. Feierabend!
8. Djadja & Dinaz – J’fais Mes Affaires (prod. BDR PROD)
Wie bereitet man sich am besten auf die Französisch-Matura vor? Genau, man pumpt einfach nur noch Mucke aus Frankreich. Da man irgendwann genug von Booba, SCH und PNL hat, müssen da neue Namen her: Mittlerweile konnten sich Djadja & Dinaz eine ordentliche Reichweite errappen, die bis in den deutschsprachigen Raum reicht. Dies mag vielleicht daran liegen, dass auch der deutsche Produzent S.O.T.T. bei deren Debütalbum mitmischte.
Wanja Bierbaum
9. Panama Bende – #Avé (prod. Asot One)
JerMC, der alte Franzose, hat mir sein Fachwissen im französischen Rap zuteil werden lassen – sicher aus Angst, dass ich nur noch PNL höre. Was für ein genialer Haufen an Rappern dieser Panama-Jungs!
10. MF Doom x Sade – Silver Spoon (Seanh Remix)
Der 18-jährige Produzent Seanh hat die lange Geschichte der Mash-ups fortgeführt. Und zwar mit zwei unanfechtbaren Genies – Sade und MF Doom. Vor allem „Silver Spoon“ und „Air“ sind besonders hervorzuheben. Hier geht’s zum gratis Download von „Sadevillain“.
Simon Huber
11. digitalluc – Ghettos Worldwide
Bandcamp und ähnliche Portale werden momentan überschwemmt mit reinen Instrumentals. Dabei hört man viel Mittelmaß, aber auch sehr viel dopen Stuff von jungen Produzenten. In meiner Playlist von Free-Download-Beats (dank des Daily Rap-Samplers) ist dieses Brett von digitalluc. Ebenfalls empfehlenswert: Das Beatset in der Berliner U-Bahn inklusive „Ghettos Worldwide“ und die „waitwait“-EP.
12. AzudemSK – Vorwort
Das erste Mal bei einer längeren Zugfahrt irgendwo in Europa zufällig auf dem iPod entdeckt, ist AzudemSK schon lange zu einem meiner absoluten Favorites avanciert. Das neue Album „Bis das Leben applaudiert“ hat mich in der vergangenen Zeit am meisten überzeugt. „Vorwort“ stammt zwar von der gleichnamigen EP und ist schon etwas älter, aber meiner Meinung nach der nach wie vor beste Track von ihm – was wohl auch an dem Meisterwerk von einem Beat liegt. Props an dieser Stelle auch an Krey.
Julia Gschmeidler
13. Samuel – Aleesha
Mit nur einem Song namens „Killr“ hat der in London lebende Musiker Samuel (Porträt) die Musiker-Szene kräftig aufgemischt. Wirklich erstaunlich, welch Symbiose an unterschiedlichen Stilmitteln Samuel so raushaut. Mittlerweile ist auch seine „LUV CRY“-EP heraußen – und „Aleesha“ ist auch wieder so ein unpackbarer Ohrwurm.
14. K.I.Z. – Ein Affe und ein Pferd
Bei dem, was Tarek so mit „Journalisten-Fressen“ vorhat, sollte man eher nichts Negatives mehr über K.I.Z. berichten. Fällt aber auch schwer, wenn so sarkastisch und gleichzeitig gesellschaftskritisch („Ich trag die Nike Shox mit eingenähter Kinderhand„) auf das Pipi-Langstrumpf-Theme gerappt wird. Vorfreude auf deren Konzert bei Beat the Fish in der Arena steigt!
Daniel Shaked
15. Tim Maia – É Necessário
Was hier klingt wie ein Loop, entspringt dem Haze von der brasilianischen Legende Tim Maia – Heavy Soul mit Ohrwurm-Garantie. Rar wie Seepferdchen im Neusiedlersee.
16. Kurt Sowinetz – Beim TV
Großes Songwriting aus Wien – interpretiert von Kurt Sowinetz. In drei Minuten werden Seele, Bilder und Stimmung kreiert – großes Patschenkino.
Max Cornelius
17. Butch – Egal
Bei einem gemütlichen Gespräch mit edHardygirl14 auf dem The-Message-Wohnzimmer-Sofa fiel unser Thema unter anderem auf Künstler, die ihrer Zeit voraus waren und so nicht zu der eigentlich verdienten Aufmerksamkeit gelangten. Einer davon ist für mich wohl für immer Butch aus Mannheim. Vor drei Jahren verschaffte er sich mit dem Release von „Halftime“ und Videoauskopplungen auf den einschlägigen Kanälen deutscher HipHop-Magazine ein wenig Gehör. Übrig blieb ein sehr rundes Album mit zukunftsfähigem Sound, leider scheint es derzeit dabei zu bleiben.
18. Caramelo – Danked Out Youngstaz ft. KKUBA102 (prod. HYM)
Beim alltäglichen Diggen auf Soundcloud kann man von Zeit zu Zeit auf einen echten Rohdiamanten stoßen. Einer der Diamanten der vergangenen Monate ist Caramelo, der mit sehr markanter Stimme und einwandfrei geflowten Parts besticht. Inzwischen gibt es neben diversen Freetracks das Album namens „Slidephonefunk“, welches eine klare Handschrift und auch eine Zukunftsperspektive erkennen lässt.
Annina Bachmeier
19. James Blake – Choose Me
„Choose Me“ ist mein Lieblingslied auf dem aktuellen James-Blake-Album „The Colour In Anything“. Für mich der einzige Track auf dem Album, der es mit Songs wie „Retrograde“ oder „Life Round Here“ aufnehmen kann.
20. Ibeyi – River
Ich höre das Ibeyi-Album seit einer gefühlten Ewigkeit rauf und runter, „River“ mag ich besonders. Die französisch-kubanischen Zwillingsschwestern Naomi und Lisa Kaindé singen in einer Mischung aus Englisch und Yoruba, einer nigerianischen Sprache, die durch den Sklavenhandel in Kuba weit verbreitet wurde. Für ihr nächstes Album haben Ibeyi angekündigt, mehr in Richtung HipHop gehen zu wollen – ich bin schon gespannt!
Marlene Rosenthal
21. Kamaiyah – How Does It Feel (prod. CT Beats)
Bester Song, um in Schlapfen zum Hofer zu schlurfen! Kamaiyah selbst ist aber vielleicht recht bald nicht mehr ganz so broke: Von Pigeons & Planes gerade unter die „Best New Artists 2016“ gewählt, ist sie noch dazu grade auf YGs neuem Song „Why You Always Hatin?“ (feat. Drake) zu hören.
22. Ella Mai – Switch Sider (prod. DJ Mustard)
Produziert vom Hitgaranten DJ Mustard (bürgerlicher Name Dijon Farlane, hahaha!) ist praktisch jeder Song auf Ella Mais Debüt-EP „Time“ ein Banger. Das etwas beatlastigere „Switch Sider“ ist dennoch mein Favorit.
Emil Deviluk
23. Shawn The Savage Kid – Strandmatte
Ich bin erst relativ spät – nämlich Anfang dieses Jahres – auf das Debütalbum „LowLife Schickimicki“ des Wahlwieners gestoßen und war sofort beeindruckt von der Eigenständigkeit und Ausgereiftheit des Sounds. „Strandmatte“ ist der wahrscheinlich dichteste und persönlichste Track auf einem mehr als empfehlenswerten Solo-Erstling. Schonungslos ehrliche Texte treffen hier auf einen äußerst runden und melodischen Beat, welcher vom Rapper selbst produziert ist. Starkes Ding.
24. Huhnmensch & der böse Wolf – Fuck The Mall (prod. Emil F.)
„Im Cockpit ohne Steuer, wie Motten in das Feuer, dieses Einkaufszentrum ist ein gottverdammtes Scheusal, abgefuckt und stocksauer, Magenkrampf zur Rushhour, es muss einen Ausweg geben, all along the Watchtower“ (Böser Wolf). Endlich wieder ein dopes Release aus der Hauptstadt des Grants. Huhnmensch und der böse Wolf droppten erst kürzlich „Tiere sind Cool“ (Review) und beziehen hier eine klare Position zur Kapitalisierung des dritten Wiener Gemeindebezirks. Alle drei MCs mit starken Verses, kann man so machen.
Additional text by Wanja Bierbaum // Cover artwork by Marlene Rosenthal
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