Als er 1997 THE MESSAGE gründete, hatte er gar keine…
Auch wenn sich in den vergangenen Jahren vieles in die positive Richtung bewegt hat: Im Verhältnis Deutschrap und Queerness gibt es noch viel Luft nach oben. Positiv ist, dass große Teile der Deutschrap-Community nicht mehr unkritisch gegenüber Texten und Aussagen mit homofeindlichen Inhalten sind. Anders als etwa Mitte der 00er-Jahre: Damals waren Sprüche dieser Kategorie auf jedem zweiten Gangsta-Rap-Album zu hören. Negativ rezipiert wurde das selten. Heute (fast) undenkbar.
Dass dennoch viel zu tun ist, haben zuletzt etliche Kommentare zu einem Post von Ufo361 gezeigt. In diesem Post trug der (cis-heterosexuelle) Berliner Rapper High Heels. Diverse Plattformen mutierten dann zu einem Sumpf voller homofeindlicher Sprüche – einem Sumpf, den manche schon als längst trockengelegt betrachteten. Was bei Ufo Kommentare unter einem Post sind, ist für queere Acts Alltag. Das muss sich ändern.
Uns als The Message ist es wichtig, queeren, marginalisierten Protagonist*innen der Szene eine Plattform zu geben. Weil es eine Bedeutung hat, die weit über das Musikalische hinausgeht.
Podcast-Reihe von Falk Schacht
Das sieht auch der renommierte deutsche Musikjournalist Falk Schacht so, der kürzlich für den Bayrischen Rundfunk eine Podcast-Reihe zu Queerem Deutschrap und Queerem Rap im Allgemeinen produziert hat. Mit Unterstützung vieler Deutschrap-Artists aus der LGBTQIA+-Community taucht Falk Schacht in die spannende Welt des Queeren Rap ein. In sechs Folgen zeigt dieser Podcast, wie Queerness schon immer Teil von HipHop war, dem Mainstream aber verborgen blieb.
„Queerer Deutschrap“ beleuchtet die Historie von Queerem Rap und erzählt die Geschichten queerer Artists aus ihrer eigenen Perspektive. Dieser Podcast ist eine (selbst-) kritische Auseinandersetzung mit dem problematischen Verhältnis von HipHop zu Queerness, zeigt Zusammenhänge und strukturelle Probleme auf und versucht zu verstehen, was sich dringend ändern muss und wie Veränderung realisiert werden kann.
Beiträge von Ebow und Kerosin95
Gleichzeitig feiert der Podcast die musikalische wie inhaltliche Bandbreite von Queerem Rap und die talentierten Artists dahinter. Es ist der Versuch, einem komplexen Thema Raum zu geben und zur Diskussion anzuregen. Auch Österreich hat mit Operator Burstup und Kerosin95 einen Platz, die Wahlwienerin Ebow kommt auch zu Wort.
Daher ist es mehr als nur das Berichten über einen Teil einer Szene, viele Artists brachten sich aktiv ein. Eigenen Aussagen nach hat sich Schacht dabei durch tausenden Songs gehört, einige WTF-Momente erlebt und vieles dazu gelernt!
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Als er 1997 THE MESSAGE gründete, hatte er gar keine Ahnung, was da alles auf ihn zukommen würde. Als Fotograf überlässt er lieber Berufeneren das Schreiben. Dafür fragt er gerne nach. Nur in seltenen Fällen haut er selbst in die Tasten. Aber da muss schon viel passieren. Einfach lieber am Auslöser