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„Der Hanuschplatz ist cooler, wenn man nicht weiß, wie er ausschaut“ // Dokumentation

„Der Hanuschplatz ist cooler, wenn man nicht weiß, wie er ausschaut“ // Dokumentation

hanuschplatz
Yung Hurn blickt über die „seine“ Donaustadt

Dem titelgebenden Crack-Ignaz-Zitat nach ist der Hanuschplatz – ein zentraler Platz in der Stadt Salzburg – also keine Sehenswürdigkeit. Der Hanuschplatzflow hingegen, kurz HPF, ist seit geraumer Zeit omnipräsent in den deutschen Musikmedien. Durch Repräsentanten wie Crack Ignaz, Yung Hurn und Young Krillin verteilt sich der besondere – und für einige befremdliche – Sound der Crew im deutschsprachigen Raum, begeistert und wirft Fragen auf. Wer gehört zum Hanuschplatzflow? Woher kommen die Protagonisten? Und vor allem: Sind die wirklich immer so zua?

Diesen Fragen sind wir als erstes Medium bereits vor drei Jahren in einem Interview auf den Grund gegangen, Noisey Alps hat nun mit einer eigenen Dokumentation nachgelegt. Der „Beef“ mit Yung Hurn scheint gesquasht zu sein, die „Vorfälle“  wie es ein Noisey-Redakteur ausdrückt  sind angesichts der Popularität des Künstlers wohl vergessen. Die Redaktion wollte dieses „Jugendphänomen abbilden“ und nach Betrachtung der involvierten Künstler kam man zu der Schlussfolgerung: „Letztendlich ist das eh alles Hanuschplatzflow.“ Und schon die einleitenden Worte werden von den üblichen Vogelgeräuschen unterbrochen. Tori Reichel, der die Crew ein halbes Jahr mit seinem Kameramann (und Cutter der Doku) begleitet hat, meint dazu nur: „Ihr seid ein schwieriges Pubilkum“. Im Film selbst fungiert Tori Reichel, auch aus Salzburg stammend und Bruder von Rapper T-Ser, als Erzähler beziehungsweise als Off-Stimme sowie als ständiger Begleiter der Hanuschplatz-Mitglieder. Die Doku ist dreiteilig: Im ersten Teil führt Yung Hurn Tori durch „seinen“ 22. Bezirk, redet über dieses und jenes und stappelt Kieselsteine auf seinem Handy. So ähnlich wie bei der gerade viralen CheerioChallenge, bei der Väter Frühstückscerealien auf den Stirnen ihrer schlafenden Babys stapeln. Das Publikum im Schikaneder amüsiert sich prächtig, singt Tracks mit, wenn sie eingeblendet werden und jubelt an so mancher Stelle. Zum Beispiel im zweiten Teil, als Tori die HPF-Gründer Crack Ignaz (der schon „über Future Beats gerappt hat, bevor überhaupt irgendwer wusste, wer oder was ein ‚Future‘ ist“), Young Krillin und Däk Intellekt im legendären „AGANIGI NAGANIGI“ Kebap-Laden in Salzburg trifft. Im dritten Teil trifft Tori dann noch die gesamte Gang (inklusive Karäil aka Pif Paf, der gegenteilig zu seiner Bedeutung für HPF in dem Film leider kaum Erwähnung findet) in Lex Lugners Wohnung, wo über alte Zeiten, den besten Produzenten bei HPF (Spoiler-Alert: Yung Hurn unter den Top 3) und Crack Ignaz‘ zukünftigen Familienstand sinniert wird. Weitere Schmankerl könnt ihr euch in der wirklich witzigen Dokumentation von Noisey ansehen, die zwar eingefleischten Fans nichts zwangsläufig Neues zeigen wird, aber dennoch äußerst unterhaltsam ist.

Teil 1

See Also

Teil 2

Teil 3