1/3 Instrumentals, 1/3 Underground-Deutschrap, 1/3 Emotrap, wo hoid jemand bissi…
In dieser Reihe widmen wir uns monatlich den neuen Releases der Beat- und Instrumental-Szene. Das Meer an großartigen Beats wird von Tag zu Tag größer und nur die wenigsten Produzenten erhalten gerechtfertigte Credits. Darüber hinaus gibt es regelmäßige Instrumentalreihen – viele der Projekte gehen allerdings in der Flut an Releases einfach unter und werden nicht mit einem eigenen Artikel gewürdigt. Dennoch sind sie relevant genug, um ihnen eine Plattform zu bieten.
Relaén – Electric Dreamscapes Rework
Die Band Relaén lebt auf ihrem Album „Twines“ ihre Liebe zum warmen, groovigen Jazz aus. Zwar erscheint das Album erst im November, aber auf Bandcamp sind die meisten Songs schon zum Anhören verfügbar. Nun gibt es als Vorgeschmack das „Electric Dreamscapes Rework„-Tape, auf welchem eine satte Handvoll Künstler wie Django, Dienst & Schulter, Cut Spencer und Melodiesinfonie dem gleichnamigen Track ihre eigene Note und Würze verleihen. – edHardygirl14
FloFilz – Cenário
Nach dem schon zwei Jahre alten „Metronom„-Album über MPM und dem letztjährigen „Speakthru“ über Jakarta ist FloFilz mit seiner LP „Cenário“ zurück. Inspiriert vom Reisen und dem portugiesischen Flair, nimmt uns der Produzent mit in seine Welt der jazzigen und wavy Instrumentale. Seit dem 2. September gibt es das 16 Tracks starke „Cenário“ hier zum Download. – edHardygirl14
Wun Two – Baker’s Dozen
Die „Baker’s Dozen“-Reihe des Labels Fat Beats Records gibt einem Produzenten ihrer Wahl den Blankoscheck, ein Album der Reihe mit seinen Songs zu befüllen. Nach Ohbliv und Dibia$e wird in der dritten Folge der Beat-Bastler Wun Two gehighlightet – mit zwölf Tracks zeigt der deutsche Produzent mal wieder, wie gut er jazzy BoomBap kann. – edHardygirl14
MNDSGN – Body Wash
2016 hatte bisher nur das Ivan-Ave-Album „Helping Hands“ und MNDSGNs beigesteuerte Instrumentale in petto. Doch nun ist es Zeit, dass MNDSGN aka Ringgo Ancheta endlich einen Langspieler liefert. Und zack, da ist das Teil endlich – Lektüre zum Lesen gibt es hier mit einem Interview und einem Just For The Record, wo das Beat-Beast zeigt, was ihn musikalisch prägt und was gerade in seiner Boombox läuft. – edHardygirl14
Marcus D – Pink Lemonade
Der aus Seattle stammende Marcus D hat eine Liebe für jazzy Tunes. In den vergangenen Jahren konnte er mit „Melancholy Hopeful„, „The Lone Wolf LP“ sowie zusammen mit Substantial als Bop Alloy aufzeigen. Vor einiger Zeit ist Marcus D nach Tokyo – die Heimat seines viel zu früh verstorbenen Vorbilds Nujabes – gezogen, wo er das Label Absolutzero führt. Sein Anfang September erschienenes Album „Pink Lemonade“ beinhaltet ausschließlich Fusion-Samples und ist eine gelungene Hommage an einflussreiche Künstler vergangener Jahrzehnte: „A futuristic headnod, to some of the funkiest, coolest, and most melodic humans to walk the Earth.“ – Simon Nowak
Beatween – The Ocean Between Us
Das neu gegründete Duo Beatween besteht aus dem Produzenten Raycord sowie Berry Weight-Member Maël, der akustische Instrumente und Scratches einspielt. Die beiden stehen für verträumte, atmosphärische Downtempo-Beats und sehen sich durch ein visuelles Weltbild inspiriert. Der Album-Titel „The Ocean Between Us“ spielt dabei auch die weit auseinanderliegenden Wohnorte an – Maël wohnt in der Schweiz, Raycord in Québec. Die musikalische Fernbeziehung funktioniert jedenfalls hervorragend, denn Beatween sorgt für ein weiteres starkes Album des belgischen Instrumental-Labels DLoaw. – Simon Nowak
Raycord – Exotic Jazz
Beatween-Member Raycord gibt mit „Exotic Jazz“ gleich das nächste Lebenszeichen von sich, das ebenfalls über DLoaw erscheint. Auf dem Album spielt er mit den Sounds von traditionellen Instrumenten aus Japan, Kuba und Haiti – so ist der Titel nicht nur perfekt, um die Soundwelt zu beschreiben, sondern beschreibt zugleich die Atmosphäre, die das Album begleitet. – edHardygirl14
77 Rise Recordings – Left Coast Conference Vol. 2
Das passionierte, kalifornische Label 77 Rise Recordings existiert für die Liebe zu den Beats. Mit Hg Beatz „StarLog Part 1+2“ erschien voriges Jahr das erste Release – nun ist das zehnte Release des Labels zu verzeichnen. Mit einer Compilation wird eine Rundum-Hörprobe der Signees inklusive Herbie One, Edison, Oso Blanco und Dragonotter. – edHardygirl14
+ma – Waver
Nicht umsonst wurde „Waver“, das neue Album von +ma, vor Kurzem zur Platte des Tages von Audio88 – der auf seinem Facebook- und Instagramauftritt nicht selten seinen guten Geschmack abseits der Mainstreamveröffentlichungen beweist – auserkoren. Das Projekt wurde in Kooperation mit Dezi-Belle Records und der Häng Man Gäng realisiert und stellt das erste Album des Hamburgers dar, das auch pyhsisch erscheinen ist. 20 verträumte, „verdatterte“ Anspielstationen zum entspannten Zurücklehnen. – Simon Huber
DaidalosoneOne – One Man Army Volume 3
Mein persönlicher Favorit des Monats kommt von DaidalosoneOne, der ursprünglich aus Zypern kommt, aktuell aber in London lebt und Anfang des Monats nach über sechs Jahren Pause den dritten Teil seiner Reihe „OneManArmy“ veröffentlicht hat. Auch wenn ich nicht wirklich beschreiben kann, was es von anderen Releases abhebt, hab ich wohl nichts anderes in letzter Zeit öfter gehört, dopes Teil!– Simon Huber
Art Aknid – High Voltage
Der Beatbastler Art Aknid entstammt dem französischen Kollektiv Tchernolille, hat sein neues Tape allerdings über das internationale Label Tour De Manège veröffentlicht. Einige der Instrumentals auf „High Voltage“ erklingen mit ihren melancholischen Klaviersamples ziemlich düster und dramatisch, verleiten dank eingängiger, knallender Drums aber dennoch zum Kopfnicken. Besonders „H and P“ zeigt, dass die staubtrockenen Beats von Havoc auf Mobb Deeps Debüt-Album „The Infamous“ eine große Inspirationsquelle für Art Aknid darstellen. – Simon Nowak
Linkrust – Gone For Good
Der französische Beatschmied Linkrust hat kürzlich ebenfalls über Tour De Manège sein neues Album „Gone For Good“ veröffentlicht. Bei diesem treffen klassische HipHop-Einflüsse wie Jazz und Soul auf modernere Klänge. Ergebnis ist ein experimenteller, psychedelisch angehauchter Sound. – Simon Nowak
Shag – Negative Visualization
Zugegeben, der Titel des neuen Instrumental-Albums von Shag verleitet nicht unbedingt zum Anhören, sofern man nicht in der Stimmung eines Suderanten in bester Wiener Tradition ist. Dennoch sollten sich auch die glücklichsten Beat-Nerds mit dem neuen Release des jungen Produzenten aus Dallas auseinandersetzen. Schließlich liefert der fleißige Shag auf 13 Tracks puren Soul in Banger-Form. Die zumeist mit passenden Cuts versehenen, smoothen Instrumentals erster Güteklasse haben definitiv das Potenzial für Gänsehaut, einen breiten Grinser sowie gute Laune zu sorgen. – Simon Nowak
Thriftworks – Red Leopard
Thriftworks zählt für mich zur absoluten Spitze der Instrumental-Produzenten. Sein Facettenreichtum trifft auf die Wiedererkennbarkeit seiner Sample-Ästhetik – so auch auf den zwölf Releases, die er bis dato veröffentlicht hat. Der Produzent aus Mechanicsburg, Pennsylvania, fährt seinen eigenen Stil, auch was Artworks betrifft. Diesmal überrascht er aber mit einem neuen Cover-Konzept – und auch der Sound ist in einem angemessenen Maß weiterentwickelt. – edHardygirl14
The Gaslamp Killer – Instrumentalepathy
The Gaslamp Killer hat es offenbar nicht so mit Pausen – er war bereits kurz nach einem fast tödlichen Motorroller-Unfall im Jahr 2013 wieder auf Tour. Der positiv verrückte Kalifornier hat einen Teil der Tracks des Albums „Instrumentalepathy“ mit Morphin gedopt auf seinem Krankenbett produziert. Der für ihn charakteristische brachiale, psychedelische und genreübergreifende Sound bestimmt auch sein neues Release. Da eignet sich das schön ausproduzierte Outro „In The Dark (Part Two)„ mit Heliocentrics-Feature perfekt, um wieder ein wenig herunterzukommen. – Simon Nowak
Funky Notes – Sapeur
Nachdem er 2012 erstmals seinen Alltag in „Funky’s Week“ musikalisch umgesetzt hat, avancierte der Baseler Funky Notes schnell zu den Schweizer Aushängeschildern in Sachen Beats. Nachdem er zuletzt zusammen mit Meister Lampe seine „Perlen vor die Säue“ schmiss, legt er mit „Sapeur“ nach und veröffentlicht erstmals ein Soloporojekt über das Schweizer Label Haus und Baum, mit denen er in der Vergangenheit schon öfters zusammenarbeitete. Einfach gute Musik und ein wunderschönes Cover fürs Plattenregal! – Simon Huber
KASETA – The Name Obliges
Entstanden aus der „LE FLAH„-Eventreihe, die ihren Namen wiederum an einen Track von Helta Skeltah angelehnt hat, ist die gleichnamige Tapereihe ebenfalls ein regelmäßiges Gipfeltreffen Europas talentiertester Produzenten. „The Name Obliges“, die neue Edition, die ebenfalls von Haus und Baum präsentiert wird, wurde von KASETA aus Litauen produziert, der damit eindrucksvoll unter Beweis stellt, „dass sich Boom Bap und Baltikum nicht beißen„. Sehr entspanntes Beattape. – Simon Huber
tajima hal x ΔKTR – Hermit City Dwellers
Im Juni hat tajima hal sein neu gegründetes Label Hermit City Recordings mit der „Sailing LP“ eingeweiht und damit seine Skills eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Für das zweite Release bekommt er Unterstützung von seinem Homie ΔKTR. Die beiden japanischen Beat-Heroes liefern eine solide, soulig-experimentelle LP und ergänzen sich stilistisch sehr gut. – Simon Nowak
The Breed – The Beauty and The Breed
Ob für Xatar, Schwesta Ewa, Olexesh oder den Plusmacher – The Breed steckt hinter einem großen Teil der G-Funk-Hymnen der Alles-oder-nix-Crew und deren Dunstkreis. Ohne die harten Bars der Kollegen erhält der Sound einen warmen Urlaubs-Charakter und ein feines Video zu „Welcome To The Breed„. Zehn Songs getränkt im besten Flavour beider Küsten, BoomBap und G-Funk, der die Achsen eurer Autos wackeln lässt. – edHardygirl14
BubbleWild & Jazzquarterz – Spirit of the roots
„Spirit of the roots“ – der Name des neuen Albums von BubbleWild & Jazzquarterz ist definitiv Programm! Mit Titeln wie „Da Ruffneck“, „For ya Mind“ oder „Back in the Days“ wird dem Sound der Golden Era Tribut gezollt, ohne dabei altbacken zu wirken. Releast wurde das Ganze über das Label DirtyBeauty, das sich auch schnell als Stammgast in dieser Rubrik etabliert hat. – Simon Huber
H-ico aka Da Funkylooper – The Purple Jazz Trip
Man möchte es kaum glauben, aber selbst im Jahr 2016 ist es nicht selbstverständlich, Musik jederzeit und überall zugänglich zu haben. H-ico aka Da Funkylooper kommt aus Kolumbien, nur 100 Tapes produzierte er von seinem neuen Album „Fat Joints Vol.2 – The Purple Jazz Trip“ und nur ein paar wenige haben vermutlich ihren Weg nach Europa geschafft. Der Rest muss sich mit dem Snippet zufrieden geben und sich in Selbstmidtleid suhlen, weil man nur Ausschnitte des Werks hören kann – #sadlife. – Simon Huber
https://soundcloud.com/hico-mc/fat-joints-vol2-the-purple-jazz-trip-snippets
Thelonious Coltrane – Lo-Finder/Meilen
Der wohl produktivste Produzent, der bisher in jeder Ausgabe mit mehreren Releases vertreten war, war auch im September nicht untätig. Zwar „nur“ zwei Releases kann Thelonious Coltrane vorweisen, dafür gibt es mit „Meilen“ erstmals auch eine 7-inch käuflich zu erwerben – es sein ihm vergönnt! – Simon Huber
K, le Maestro – Beat-Nam: Sounds of Vietnam / Hue. / Oriental-izm: Eastern Sound
Erst 16 Jahre jung, dafür aber genauso produktiv, hat K, le Maestro aus London gleich drei Alben im September veröffentlicht. Da aber sowohl auf Soundcloud, als auch Bandcamp alles vorherige gelöscht wurde, lassen sich genaue Entstehungs- und Erstveröffentlichungszeit nicht mehr vollständig rekonstruieren. Muss auch nicht sein, fest steht auf jeden Fall, dass wir es hier mit einem sehr jungen Talent mit viel Potenzial zu tun haben, das auch mit den exotischsten Samples etwas anzufangen weiß. Sollte man im Auge behalten. – Simon Huber
Flughand – F.Stop
Keine Neuerscheinung, aber da die Erwähnung in unserer vorigen Ausgabe mitausschlaggebend für den Re-Upload war, sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sich der Leipziger Produzent Flughand die Mühe gemacht hat, sein zweites Album „F.Stop“ aus dem Jahre 2013 nochmal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wäre auch zu schade, wenn es auf irgendeiner Festplatte verstauben würde! – Simon Huber
Rhythm Roulette – ESTA.
Rhythm Roulette – Jake One
Rhythm Roulette – Ayatollah
Rhythm Roulette – Stro Elliot
Außerdem:
tomppabeats – oldies & throwaways
Chairman Maf – Zoo
V.A. – Retrox Novela
The Cancel & Dj Shon – the All Boom
Yagi – Bellwoods
Robanzee – Like we mean it
Boogie Belgique – Volta
Isaac Haze – Fingerprints
drwn. – rituals
Žiga Murko – Singer of Sorcery
d h a r ā – r m m b r EP
101 – U better Not Play Trash
Devil White – …When the night comes/ Symphony of the night
ODP – Summer Waves
V.A. – Beats ausm Pott Mixtape
Cymatiks – Leave at Dawn
Arµ-2 – t w i c e
Tony Crisp – Çay@Istanbul
±±DING±± – Movement
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