Deschek vom Message. Gebts ma an grünen Avatar heast!
Am 13. Dezember veröffentlichte Philiam Shakesbeat sein Debütalbum „Auf der Suche nach Philanthrosophie“. Wir haben uns mit dem Wahlwiener vorab im Schlupfwinkel, einem Beisl im 4. Bezirk, getroffen, um herauszufinden, was hinter jener selbstbetitelten Philanthrosophie steckt. Während im Hintergrund „Nothing Compares 2 U“ von Sinéad O’Connor läuft, spricht Philiam über seine musikalische Vorgeschichte in Punk-Gefilden, wie die damit verbundene Attitüde nun bei seinem Rap-Alias zur Geltung kommen soll und wie er als weißer, heterosexueller Cis-Mann mit gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten umgeht. Weiters erzählt er Hintergründe zu seiner „Shakesbeats“-Reihe und schätzt ab, ob ihn seine Schüler und Schülerinnen auch cool finden.
Interview: Simon Nowak & Francesca Herr
The Message: Du bist seit 2017 als Philiam Shakesbeats aktiv, davor warst du lange Teil der Punkband The Forum Walters. Da hast du zu Beginn noch in Strobl am Wolfgangsee gelebt. Wie bist du ursprünglich in der Punk-Szene gelandet?
Philiam Shakesbeat: Kleinort-Gesellschaften lösen oft den Drang nach Revolte und Abgrenzung aus. Für mich erstmals, als ich mit einem Freund in der Früh über den Ortsplatz heimgewackelt bin und die anderen, die gerade in die Kirche gegangen sind, sich den Mund darüber zerrissen haben. Da war klar, dass ich was machen will, um mich vom Klatsch und Tratsch und diesem engstirnigen Denken abzugrenzen. Ich war immer schon eine politische Person, wirklich ausschlaggebend waren aber The Clash. Das war für mich so eine mitreißende – ich lieb‘s noch immer heiß – und progressive Musik, die sich immer weiterentwickelt. Vom ersten Album bis zu „Sandinista!“ gibt es eine große musikalische Entwicklung, auch mit diesem Weltverbesserungsgedanken. Da habe ich mir gedacht: ‚Passt! Und die Mama kann ich mit gefärbten Haaren auch schocken‘. Die Arena war auch der Grund, warum ich dann nach Wien gezogen bin. Da gab’s die coolsten Konzerte, da wollte ich hin.
Ihr habt ein paar Alben rausgebracht und auch mal in den USA live gespielt. Wie hat sich das ergeben?
Insgesamt sogar fünf Touren in Amerika. 2009 an der Westküste, 2010 Gesamt-USA mit einer befreundeten Band und dann jährlich wieder. Ich war immer schon ein Mensch, der wenn er Lust auf etwas hatte, das einfach gemacht hat. Wir haben dort unser erstes Album aufgenommen und ich habe Leute gekannt. Es waren keine ausverkauften Shows, aber es war cool – bis auf einige Ausreißer halt. Wir haben mal vor drei, vier Leuten gespielt. Das war schon bitter, aber es sind einfach die Bekanntschaften, die man daraus zieht. Insgesamt waren es circa 120 Konzerte in Amerika.
2016 habt ihr die Band aufgelöst. Was waren die Beweggründe?
Bei der Pre-Production für ein neues Album war klar, dass wir noch mehr Zeit reinstecken müssten und nichts anderes mehr drin wäre. Die meisten haben studiert, unsere Bassistin eine Lehre fertig gemacht. Zwei von uns haben gesagt, dass es sich zeitlich nicht mehr ausgeht. Dann war der Gedanke: Bevor wir aus sentimentalen Gründen einmal im Jahr spielen, lassen wir es lieber gleich bleiben.
War dir sofort klar, dass du weiter Musik machst?
Ich kann gar nicht anders. Ich muss produzieren – ob zeichnen, schreiben oder Musik machen.
Bist du dann gleich in die HipHop-Schiene gekommen?
Ganz früher war ich ein oager Punk-Punk. Davor habe ich aber schon Eminem und Fettes Brot gehört und das in Hauptschul-Skaterzeiten vermischt. Ich habe dann sechs Jahre nur Punk gehört und bin erst später draufgekommen, was für großartige Musikrichtungen es noch gibt. Das hat circa 2014 angefangen, da habe ich mit der Punkmusik nicht mehr so viel anfangen können. Da sind wir schon mehr in Richtung Offbeat und schnelle Texte gegangen. HipHop hat mich zu dieser Zeit am meisten mitgenommen. Da hat mir eine Instrumental-Platte von Apollo Brown total getaugt, sonst Oddisee und die Stones-Throw-Sachen. Durch Chefket und Amewu bin ich dann draufgekommen, was es für coolen Deutschrap gibt, der mir auch von der Weltansicht reinpasst.
Du hast viel im Proberaum herumprobiert, bevor das Projekt Philiam Shakesbeat entstanden ist. Wie blickst du darauf zurück?
Ich habe viel Fatoni, Antilopen Gang und Co. gehört. Dann wollte ich es auch auf diese ironisch-sarkastische Art probieren, aber es hat lange gebraucht, meine Erzählerstimme zu finden. Es war noch zu Zeigefinger-mäßig. Das neue Album ist auch sehr kritische Musik, aber ich versuche, mich nicht auszuklammern. Indem mein Weltbild gewachsen ist und sich Perspektiven ergeben haben, hat sich auch meine Schreib-Stimme entwickelt.
„Das Dicke-Eier-Gehabe liegt mir nicht“
Du hast mal erwähnt, die DIY-Punk-Attitüde in deiner Musik weitertragen zu wollen. Wie?
Ich habe gedacht: ‚Jetzt mache ich HipHop und muss in dieser Szene funktionieren‘. Zunächst war ich unzufrieden mit mir, es ist nicht ganz gelaufen wie vorgestellt. Ich habe mir dann gedacht, dass ich seit über 15 Jahren in eine Richtung gehe und das, was ich mache, ganz gut mache. Ich kann Menschen aus der DIY-Szene viel abgewinnen. Vielen aus der HipHop-Szene gar nicht, weil mir das Dicke-Eier-Gehabe nicht liegt. Ich habe mir gedacht, dass es eine Nische ist, die genauso ihre Berechtigung hat, ich da den DIY-Punk-Ethos reinbringen sollte.
Es gibt viele Parallelen zwischen den traditionellen Punk- und HipHop-Szenen – sei es eine gesellschaftskritische, antifaschistische Haltung oder eben auch der DIY-Gedanke. Trotzdem lag lange viel Antipathie gegeneinander in der Luft. Wie erklärst du dir das?
Ich glaube, dass die sozialen Medien dazu beitragen, dass die Grenzen verschwimmen. Ohne es zu verklären, war es früher viel wichtiger, sich zu positionieren. Das kommt wieder ein bisschen – auch polititisch gesehen –, aber das war noch viel wichtiger in der Persönlichkeitsentwicklung. Diese Gruppenbildungen waren einfach wichtig. Wenn du früher gefragt hast, welche Musik jemand hört und als Antwort ‚Ois!‘ gekommen ist, war das disqualifizierend. Das waren für mich Leute, die sich keine Gedanken über Musik machen. Als Punk warst du immer eher ein Außenseiter und da wolltest du keine anderen, keine HipHopper dabei haben. Zusätzlich gab es nicht so einen einfachen und schnellen Zugang zur Musik. Es war eine ganz andere Art des Musikkonsums. Man hat viel mehr Arbeit ins Suchen stecken müssen und ich wäre wahrscheinlich gar nicht dazu gekommen. Natürlich habe ich es zeitweise auch einfach abgelehnt.
Was hat dich damals gestört?
Ich habe mir gedacht: ‚Wie kann man nur Drumcomputer verwenden, wenn man ein Schlagzeug haben kann?‘ Drumcomputer waren meine größten Feinde (lacht).
Hat der Gedanke auch bei den Anfängen von Philiam Shakesbeat mitgespielt?
Auch. Aber es war mehr der Gedanke, das Projekt als Band zu kreieren, weil ich es so gewohnt war. Ich bin immer mit Akkorden und Liedskizzen gekommen, dann haben wir gemeinsam weitergemacht. Ich habe dann Musiker*innen, gefragt, die ich gekannt habe und die eigentlich alle begeistert waren, aber die waren alle eher nur für Sessions zu haben. Es war bisschen mühsam und entmutigend, weil ich gedacht habe: ‚Okay, das ist meine Selbstverwirklichung, aber nicht mehr mit einer Band, weil die alle tausend andere Projekte haben‘.
Wie hast du auf diese Erkenntnis reagiert?
Für die erste EP habe ich an High Focus geschrieben und Beats von Leaf Dog und Illinformed bekommen, die zweite habe ich dann mit MTZA, eigentlich ein D’n’B-Produzent, produziert. Auch mit dem Schlagzeuger Treasureman habe ich mich gut verstanden und wir haben gemeinsam Beats gebaut, an Sachen gearbeitet und aufgenommen. Jetzt beim Album ist ein Großteil von Mitsos produziert. Er ist der DJ von den Bangies (HipHop-Band aus Athen, Anm.) und auch in den Live-Sessions zu sehen.
Bei einigen neuen Tracks höre ich einen 90er-UK-TripHop-Einfluss durch. Hat er den eingebracht?
Ja, genau. Wir sind viele Beats durchgegangen. Das Schönste an der kreativen Arbeit ist, wenn du mit einer Person zusammenkommst, mit der es von Anfang an passt und beide dieselbe Vision haben. Erstmals im Herbst 2018, da haben wir für die gemeinsamen Shows mit Dicht & Ergreifend eine 7-Inch gemacht und „Gemma“ aufgenommen. Seither war ich oft in Athen und wir haben viel gemacht. Was nicht schlecht ist, weil Athen ein bisschen das neue Berlin ist und ich mir überlege, für ein Zeiterl hinzuziehen. Die Stadt hat diese grandiose Abgefucktheit, die ich in Berlin vor zehn Jahren gesehen habe. Dadurch entsteht viel künstlerische Energie.
Ihr habt 2018 angefangen, am Album zu arbeiten. Hast du dir vorab überlegt, welche Themen du ansprechen willst oder hat es sich eher über die einzelnen Tracks ergeben?
Es hat ein bisschen mit dem Vibe des jeweiligen Beats zu tun, aber ich habe immer schon grobe Ideen. Manche Lieder wie „Eh ok“ sind schnell gegangen. Da habe ich den Beat von Schieber Beatz bekommen und gerade eine gewisse Traurigkeit in mir gefühlt. Bei „Schämen“ habe ich schon vorher die Hook im Kopf gehabt – damit fange ich meistens an – und dann alles Mögliche kritisiert. Danach habe ich mich mit Kerosin95 zusammengesetzt, wir tauschen uns viel über Lyrics aus. Sie* hat gesagt, dass die Unterdrückung der Frau ein Riesenthema ist und dass es sinnvoll wäre, es nur darauf zu beziehen, anstatt einen Rundumschlag zu machen. Das Lied habe ich achtmal umgeschrieben.
Der Track wirkt durchkonzipiert – auch die Passage, dass du als weißer Heteromann lieber nichts mehr dazu sagst.
Es war eine Erkenntnis meiner Punk-Phase. Das System ist scheiße, die Rechten sind scheiße und Rassismus ist scheiße – jo, eh. Aber man muss genauso akzeptieren und dazu stehen, dass man selber einfach ein Teil der Gesellschaft ist, teils Rassismen reproduziert und unbedacht einen Blödsinn macht. Ein gutes Beispiel sind die Heiligen Drei Könige, wo Melchior immer angeschmiert ist. Dieses Blackfacing habe ich als Jugendlicher auch gemacht. Man kann hundert Gründe nennen, warum es nicht böse gemeint war und niemanden verletzen soll, aber es ist rassistisch. Ich sehe mich als Antirassist, der einen rassistischen Akt gemacht hat, weil er es nicht besser gewusst hat. Es ist wichtig, dazu zu stehen, zu versuchen, aus dem Fehler zu lernen und entgegenzuwirken. Und nicht wieder dieses Mansplaining zu betreiben, zu dem man als weißer Mann oft neigt.
Es ist aber was anderes, dich als nicht unmittelbar betroffener weißer Heteromann in der Sexismus-Causa zurückzunehmen, obwohl du dich ja für die Anliegen der Frauen einsetzt. Da tu ich mir schwer.
Ich halte es für eine Verpflichtung für alle reflektierten Menschen, sich zu engagieren, damit Ungerechtigkeiten zumindest minimiert werden. Wenn wir von Sexismus reden: Das ist ein Problem, mit dem alle zu tun haben, das wir täglich auf der Straße sehen und gegen das man was machen kann. Da ist es natürlich wichtig, dass auch ich als Mann, der praktisch nicht davon betroffen ist, das anspreche – aber nicht bevormunde. Wenn zum Beispiel eine Frau zu mir kommt und sagt, dass ein Typ sie voll gschissn angemacht hat und ein Oasch war, brauche ich nicht sagen: ‚Der hat das sicher nicht so gemeint, ist nicht so schlimm!‘
„Ungerechtigkeiten haben mich schon als Kind nicht schlafen lassen“
Ertappst du dich öfters dabei, zu relativieren und zu verharmlosen?
Das ist etwas, mit dem ich zu kämpfen habe. Ich tendiere dazu, weil es mich nicht betrifft, ich diese Situationen nicht persönlich erlebt habe und mich selber an der Nase nehmen muss. Dann ist es gescheiter zu sagen: ‚Scheiße, dass es dir so geht, tut mir leid. Erzähl mal, warum dich das berührt und schau ma, was ma daraus machen kann‘. Ungerechtigkeiten haben mich schon als kleines Kind – damals war es der Jugoslawien-Krieg – nicht schlafen lassen und haben mich immer beschäftigt.
Wenn wir beim Minimieren von Ungerechtigkeiten sind: Es zeichnet sich die Bildung einer schwarz-grünen Koalition ab. Würdest du den Grünen in dieser Konstellation sozialpolitisch etwas zutrauen?
Es ist jedenfalls die beste aller gschissanen Lösungen, weil ich ein starker Gegner neoliberaler Politik bin und die ÖVP genau dafür steht. Alleine wenn man liest, dass im Strategiepapier von Kurz steht, dass er HC Strache in Lieb sein möchte und das im Endeffekt macht, wird es schwierig. Ich sympathisiere mit den Grünen, sehe mich grundsätzlich aber sozialistischen Bewegungen mehr zugehörig – nicht unbedingt der SPÖ. Ich glaube, dass der Sozialstaat stark darunter leiden würde und wieder Arbeiter*innen und Leute, die es am dringendsten nötig hätten, durch die Finger schauen. Wichtig ist, dass zumindest mal die Umweltpolitik richtig angegangen wird, aber ideal ist es insgesamt nicht.
Themenwechsel: Du organisierst seit 2017 die Veranstaltungsreihe Shakesbeats, der Fokus liegt auf deutschsprachigen Acts. Was war hier die Grundmotivation?
Ich habe immer schon Konzerte mit Acts, die mir gefallen und zu denen ich aufschaue, organisiert. Das erste Konzert war auch mit Amewu – einer meiner Lieblingsrapper. Da ist die Idee entstanden, für die Konzerte auch 7-Inches zu produzieren. Das haben wir jetzt ein paar Mal so gemacht und es ist super angekommen. Es ist halt jedes Mal ein Zittern, das Pressen alleine kostet 1.200 Euro.
Vorm Hauptact spielt immer zumindest ein österreichischer Act, es sind auch viele Frauen dabei. Achtest du bewusst auf Diversität?
Ja, immer mehr. Am Anfang war das noch nicht so und da muss ich selbst noch mehr reinwachsen, dass ich die Diversität erhöhe und hochhalte. Es sollen nicht nur Männer – nicht nur weiße Männer – angesprochen werden, es soll eine bunte Mischung sein. Das finde ich am schönsten. Bei der Show mit Ebow, Lucid Kid und Kerosin95 hat das super funktioniert, es waren 70 Prozent Frauen im Publikum. Ich finde HipHop ist so eine tanzbare Mucke, da sollten alle was davon haben und sich nicht ausgegrenzt fühlen, weil die ganze Zeit wer irgendwelche diskriminierenden Worte von sich gibt oder die Sprache einfach nicht alle Leute anspricht.
Was hast du in deiner Punk-Zeit alles organisiert?
Über Unity Booking hauptsächlich Punk- und Ska-Bands und dann das „Kein Bock auf Nazis“-Festival. Als politischer Mensch halte ich Zivilcourage für etwas ganz Wichtiges. Außerdem gibt es ja nichts Besseres als Musik, bei der die Leute zusammenkommen. Deswegen mache ich immer wieder Konzerte für Ute Bock oder „Kein Bock auf Nazis“. Dazu habe ich auch einen Sampler initiiert. Die CD wurde 30.000-mal gepresst, da haben wir auch bei der Finanzierung mitgeholfen. Damals gab es diese Schulhof-CDs, die die Rechtsrock- und Nazi-Parteien ausgeteilt haben und dem galt es entgegenzuwirken. Da waren Die Toten Hosen, Jennifer Rostock, Marteria und Co. dabei. Daraus ist auch die Ute-Bock-Idee entstanden.
Beim neuen „Bock auf Kultur“-Sampler, den du kuratiert hast, sticht auch die Cover-Grafik heraus. Was sind die Gedanken hinter deinen Grafiken, die ja einen recht einheitlichen Style haben? Und machst du sie selbst?
Nicht alleine. Ich mache die groben Entwürfe und ein Freund von mir, Flö Rastbichler aka elopedthought, macht es in diesem Wiener-Werkstätte-Style. Als ich mit meiner Musik begonnen habe, wollte ich eine durchgängige Linie, ein Design haben. Ich war schon immer ein großer Fan von der Wiener Werkstätte und vom Jugendstil. Ich zeichne oft solche Muster und Paste-ups. Flö war auch gleich begeistert davon und ist jetzt quasi die ausführende Hand. Er hat auch die Ausbildung dazu, ich kenne mich mit Photoshop und so nicht aus.
Hauptberuflich bist du ja Lehrer?
Ja, ich unterrichte Englisch und Deutsch in einem Gymnasium.
Holst du dir Feedback von deinen Schülern und Schülerinnen ein?
Ja, schon. Für „Schämen“ habe ich Standing Ovations bekommen. Aber auch negative Sachen. Vorgestern habe ich eine Nachricht von einem anonymen Account bekommen, wo ich mir relativ sicher war, dass es jemand aus der Schule war. Ich wurde mit „Sie“ angesprochen: ‚Sie sind ur hässlich!‘ (lacht)
Wie viel Musik – und speziell HipHop – fließt in deine Lehrtätigkeit ein?
Wir analysieren immer wieder Lieder. Zum Beispiel als „America“ von Childish Gambino rausgekommen ist. Was cool ist, weil es relevant ist, Gesprächsstoff liefert und solange ich da bisschen am Puls der Zeit bin, passt es für sie und mich.
Wie stark baust du in der Schule deinen Weltverbesserungsgedanken ein?
Der spielt sicher mit. Mein großes Ziel war nie, Grammatik zu vermitteln, sondern relevante Themen anzusprechen. Als zum Beispiel der türkische Einmarsch in Syrien war, haben wir in der Klasse eine Stunde darüber geredet. Ich finde, dass das wichtig ist und dass sie das brauchen. Es macht was mit ihnen und hilft ihnen dabei, Sachen zu hinterfragen. Vor allem für Kinder aus der Türkei, die oft sehr Erdogan-affin aufwachsen, weil sie es von daheim so mitkriegen.
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